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Neuer Impfstoff gegen Meningokokken B
35.000 Impfungen in Deutschland
Seit Dezember 2013 ist in Deutschland mit Bexsero® erstmals ein Impfstoff gegen Meningokokken der Serogruppe B zugelassen. Wie der Hersteller Novartis Vaccines mitteilt, sind mittlerweile schon mehr als 100.000 Dosen weltweit verimpft worden, in Deutschland etwa 35.000. Auffälligkeiten oder negative Überraschungen hinsichtlich Nebenwirkungen seien aktuell nicht zu beobachten.
Bexsero® ist in einer Reihe europäischer Länder sowie Kanada und Australien zugelassen – ihre Zahl wächst beständig. In immer mehr Ländern wird die Impfung gegen Meningokokken B inzwischen auch behördlicherseits empfohlen.
In Deutschland gibt es allerdings noch keine allgemeine Empfehlung der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO). Die Meningokokken-C-Impfung empfiehlt die STIKO bereits seit 2006 für Kinder im 2. Lebensjahr – dabei lösen diese nach Angaben des RKI nur etwa 20 bis 25 Prozent der Meningokkoken Infektionen in Deutschland aus. Die übrigen Infektionen sind auf Meningokokken-B-Erreger zurückzuführen. Allerdings sind auch diese selten in Deutschland – wenn sie aber auftreten, verlaufen sie häufig gravierend. Laut RKI traten in den Jahren 2010 bis 2012 in Deutschland im Mittel jährlich 370 Meningokokken-Fälle auf – davon 252 (68%) mit der Serogruppe B.
Auch wenn die allgemeine Impfempfehlung hierzulande fehlt: Rund 50 gesetzliche Krankenkassen haben zugesagt, die Kosten für Bexsero® freiwillig zu erstatten – teilweise ausdrücklich nur im Einzelfall, teilweise nur zu einem Prozentsatz. Der Verband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hält im Internet eine Liste dieser Kassen bereit. Darunter finden sich einige AOKs und viele Betriebskrankenkassen. Die Großen – Techniker, Barmer GEK und DAK – sind noch nicht mit von der Partie. Impfwillige, deren Kasse nicht zahlt, müssen die Kosten der Impfung selbst tragen. Sie liegen bei rund 97 Euro.
Berlin - 11.06.2014, 08:39 Uhr