Sicherheitsinformation des Herstellers

Potenziell gefährliche Bradykardien unter Ivabradin

11.06.2014, 16:00 Uhr


Unter der Therapie mit dem If-Inhibitor Ivabradin (Procorolan®) sind Bradykardien zu vermeiden, da sie möglicherweise das Risiko für kardiovaskulär bedingten Tod oder nicht-tödliche Myokardinfarkte erhöhen. Darauf weist der Hersteller in einem Informationsbrief hin.

Ivabradin, das zur symptomatischen Behandlung der chronischen stabilen Angina pectoris sowie der chronischen Herzinsuffizienz indiziert ist, blockiert den unspezifischen Funny-Ionenkanal (If) im Sinusknoten und führt so zu einer Senkung der Herzfrequenz und damit zur Verminderung des myokardialen Sauerstoffbedarfs.

In Studien wurde bei einer Subgruppe von Patienten mit symptomatischer Angina unter Ivabradin eine kleine, aber signifikante Erhöhung des Risikos für kardiovaskulär bedingten Tod oder nicht-tödliche Myokardinfarkte beobachtet. Das Pharmacovigilance Risk ­Assessment Committee (PRAC) der EMA hat daraufhin eine Überprüfung von Ivabradin hinsichtlich des Risikos kardiovaskulärer Nebenwirkungen begonnen. Erste Daten weisen nun darauf hin, dass die ungünstigen kardiovaskulären Ergebnisse hauptsächlich mit der Ziel-Herzfrequenz von unter 60 Schlägen pro Minute in Zusammenhang stehen könnten. Die Daten werden derzeit noch weitergehend ausgewertet, um deren Bedeutung für den klinischen Einsatz von Ivabradin genau zu verstehen.

Bis weitere Erkenntnisse vorliegen, sind die Angehörigen der Gesundheitsberufe angehalten, bei allen Patienten die Anwendungsbedingungen genau zu beachten, um potenziell gefährliche Bradykardien zu vermeiden.

Den vollständigen Informationsbrief mit allen Hinweisen und Anwendungsbedingungen finden Sie hier.


Julia Borsch