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Baden-Württemberg
Aktionsbündnis für mehr Arzneimittelsicherheit
Um Bürger für Risiken in der Arzneimittelanwendung zu sensibilisieren und die Arzneimitteltherapiesicherheit nachhaltig zu verbessern, wurde im Rhein-Neckar-Kreis/Heidelberg eine Kooperation gegründet: Das „Aktionsbündnis Sichere Arzneimittelanwendung Rhein-Neckar-Kreis/Heidelberg“. Auch die baden-württembergische Apothekerkammer soll mit einbezogen werden.
Der Uniklinik Heidelberg zufolge haben Untersuchungen gezeigt, dass mehr als die Hälfte der Einnahmen nicht sachgemäß erfolgt: Rezepte würden nicht eingelöst, Tabletten könnten nicht gut geschluckt werden, Augentropfen träfen nur die Wange oder man wisse nicht, ob die Arzneimittel vor, zum oder nach dem Essen eingenommen werden sollten. „All dies hat jedoch einen wesentlichen Einfluss darauf, ob ein Arzneimittel überhaupt richtig und sicher wirken kann“, so Professor Dr. Walter Haefeli, Ärztlicher Direktor der Abteilung für Klinische Pharmakologie am Universitätsklinikum Heidelberg. Daher sei eine gute Information Voraussetzung für die Wirksamkeit und die Sicherheit der Arzneimittelbehandlung.
Für die neue Informationskampagne soll zunächst eine Umfrage stattfinden. Geplant ist, etwa fünf Prozent der Bevölkerung im Rhein-Neckar-Kreis und in der Stadt Heidelberg zu kontaktieren und dazu einzuladen, einen Fragebogen auszufüllen, erklärt Haefeli. Die Befragten sollen ihre wichtigsten Bedürfnisse und Gewohnheiten bei der Arzneimitteleinnahme nennen. Im Herbst sollen dann die ersten Informationen und Unterstützungsmaßnahmen zur Verfügung stehen – angepasst an die genannten Wünsche und Bedürfnisse.
Zu den geplanten Maßnahmen zählen dabei unter anderem Artikel in Printmedien, im Internet sowie Filme oder Vortragsreihen, etwa in Volkshochschulen oder anderen Institutionen. In die Planung der Aktivitäten sollen weitere Vertreter der Heilberufe einbezogen werden – auch die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg. Ein Sprecher der Apothekerkammer erklärte gegenüber DAZ.online, dass die Apotheker nach Erhebung der Ergebnisse auf die Kampagne hingewiesen werden – die Artikel des Aktionsbündnisses sollen in der Mitgliederzeitschrift veröffentlicht werden. Eigene Vorschläge seien bislang noch nicht geplant.
Berlin - 24.06.2014, 12:44 Uhr