Zusatzbeiträge ab 2015

KKH warnt vor Preiskampf zwischen Kassen

Berlin - 04.07.2014, 14:55 Uhr


Ab 2015 können die gesetzlichen Krankenkassen wieder Zusatzbeiträge erheben. Die KKH Kaufmännische Krankenkasse warnt jedoch vor dem dadurch zwischen den einzelnen Kassen entstehenden Preiskampf. Sie kritisiert, dass der Blick der Versicherten dadurch einseitig auf den Preis gelenkt werde. „Dabei sollte doch der Wettstreit um die beste Versorgung, um mehr Qualität im Sinne der Versicherten im Mittelpunkt stehen“, betont Vorstandschef Ingo Kailuweit.

Im Jahr 2015 sinkt der allgemeine Beitragssatz zur GKV von 15,5 auf 14,6 Prozent. Der bisher allein von den Versicherten gezahlte Sonderbeitrag in Höhe von 0,9 Prozent des Einkommens entfällt. Kassen, die mit dem ihnen vom Gesundheitsfonds zugewiesenen Geld nicht auskommen, können wiederum einkommensabhängige Zusatzbeiträge erheben. „Tatsächlich droht jetzt ein Preiskampf, bei dem nicht weniger als die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in das gesamte Sozialsystem auf dem Spiel stehen“, warnt Kailuweit. Bei der hoch komplexen Versorgung kranker Menschen könne und dürfe „möglichst billig“ nicht das entscheidende Auswahlkriterium für eine Krankenkasse sein.

Die KKH hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr für die medizinische Versorgung durchschnittlich 2.603 Euro pro Versichertem ausgegeben – 5,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt beliefen sich die Leistungsausgaben auf 4,6 Milliarden Euro. Das Minus von 19,8 Millionen Euro, mit dem die Kasse das vergangene Jahr abschloss, konnte sie durch Ausgleichszahlungen (rund 15 Mio. Euro) aus dem Gesundheitsfonds für das Krankengeld kompensieren. Größte Ausgabenblöcke waren die stationäre Behandlung (876 Euro je Versichertem), die ärztliche Behandlung (464 Euro) und die Arzneimittel (454 Euro).

Die Kasse verweist auf ihre im vergangenen Jahr gesunkenen Verwaltungskosten: Entgegen des durchschnittlichen Trends bei allen Kassen gingen diese um 0,6 Prozent auf 137 Euro je Versichertem zurück. Auch im aktuellen Jahr sollen die Verwaltungskosten nicht steigen. Für die Zukunft sieht sie sich gut gerüstet. „Aktuell gehen wir davon aus, dass […] wir mit dem individuellen Beitragssatz im Durchschnitt aller Kassen liegen werden“, erklärt Kailuweit. Das jährliche Haushaltsvolumen der KKH, die mit 1,8 Millionen Versicherten eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen ist, beträgt rund 5,1 Milliarden Euro.


Juliane Ziegler