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Frankreich
Apothekenmarkt zeigt weiter kein Wachstum
Der französische Arzneimittelmarkt ist 2013 wertmäßig im zweiten Jahr in Folge geschrumpft – und zwar auf 26,8 Milliarden Euro nach Herstellerpreisen (-1,4%). Davon entfielen 20,6 Milliarden Euro auf den Apotheken- und 6,2 Milliarden Euro auf den Krankenhausmarkt. Die Verkäufe in Apotheken gingen um 2,4 Prozent zurück, während der Krankenhaussektor moderat um 1,8 Prozent gewachsen ist. Dies ist dem aktuellen Bericht der französischen Arzneimittelagentur ANSM zu entnehmen.
Im ambulanten Bereich machen die verschreibungspflichtigen Arzneimittel nach Wert mehr als 84 Prozent des über 11.000 Spezialitäten mit 2.800 verschiedenen Wirkstoffen umfassenden Gesamtmarktes aus. Ihr Anteil nach Menge beträgt über 54 Prozent. Der nicht erstattungsfähige Sektor steht für weniger als 9 Prozent der Verkäufe nach Wert und etwa 15 Prozent nach der Menge. Nach einem Anstieg im Jahr 2012 infolge der Herausnahme von 150 Präparaten aus der Erstattung ist dieser nun wieder rückläufig.
Demgegenüber nimmt der Generikamarkt weiter zu. Er erreichte einen Wertanteil von 15,5 Prozent und einen Mengenanteil von mehr als 30 Prozent. Gegenüber Deutschland, wo bereits 75 Prozent der zulasten der GKV abgegebenen Arzneimittel generisch sind, erscheinen diese Zahlen allerdings vergleichsweise bescheiden.
In quantitativer Hinsicht blieb der Verbrauch im vergangenen Jahr mit knapp 3,1 Milliarden Dosen nach wie vor hoch. Im Durchschnitt verbraucht ein Franzose 48 Arzneimittelpackungen pro Jahr. Angesichts der höheren Rate an Grippe- und Erkältungskrankheiten in 2013 gegenüber 2102 sprechen die Autoren des Berichts von einem leichten Abflachen des Verbrauchs. Der Umsatzrückgang wird darüber hinaus durch den zunehmenden Generika-Anteil und die in 2013 durchgeführten Preissenkungen erklärt.
Im ambulanten Bereich belegen nach Umsatz die Schmerzmittel den ersten Rang. Dahinter reihen sich die Antidiabetika und Asthma-Medikamente ein. Auch mengenmäßig sind Schmerzmittel auf Platz 1 zu finden (allen voran Paracetamol), gefolgt von den Psycholeptika und Antibiotika. Im Krankenhaus schlagen die Antineoplastika mit Bevacizumab als Spitzenreiter wertmäßig am stärksten zu Buche, vor den Immunmodulatoren, deren Umsätze im Jahr 2013 leicht zurückgegangen sind. Den dritten und vierten Rang nehmen die Antihemorrhagika und Virustatika ein.
Remagen - 08.07.2014, 09:59 Uhr