OECD

Bei Arzneimitteln wird kräftig gespart

Remagen - 09.07.2014, 10:12 Uhr


Nachdem die Gesundheitsausgaben im Zuge der Finanzkrise in den Jahren 2009 bis 2011 in vielen europäischen Ländern stagniert oder sogar abgenommen hatten, ist im Jahr 2012 wieder eine stärkere Zunahme zu verzeichnen. Die pro-Kopf-Ausgaben für Medikamente nahmen allerdings OECD-weit ab. Dies sagen die neuen OECD Health Statistics 2014.

Insgesamt wurde in den letzten Jahren in fast zwei Dritteln der OECD-Länder gerade bei Arzneimitteln kräftig gespart. Hierfür werden vor allem Preissenkungen und die Ausdehnung der Generika-Märkte verantwortlich gemacht. Patentabläufe für eine Reihe von hochpreisigen Originalpräparaten mit einem großen Volumen und Richtlinien zur Förderung der Nutzung von günstigeren Nachahmern haben für deutliche Verschiebungen bei den Marktanteilen gesorgt. Im Schnitt nahm der generische Anteil zwischen 2008 und 2012 um 20 Prozent zu und macht damit 24 Prozent der gesamten Arzneimittelausgaben aus. Spitzenreiter ist Spanien mit einem Anstieg um 100 Prozent, gefolgt von Frankreich (+60 %), Dänemark (+44 %) und dem Vereinigten Königreich (+28 %).

Der Anteil der Kosten für Medikamente an den gesamten Gesundheitskosten liegt im europäischen Vergleich in Italien und Frankreich relativ hoch (16,9 bzw. 15,8 %) gegenüber Deutschland mit 14,4 Prozent. Die Schweiz bleibt deutlich darunter (9,2 %) und lässt damit sogar noch einige andere Länder wie Dänemark, Mexiko, Norwegen und die Niederlande hinter sich. Bezüglich der kaufkraftbereinigten pro-Kopf-Ausgaben für Arzneimittel führen die USA mit über 1000 US-Dollar das OECD-Ranking an. Deutschland kommt auf 668 US-Dollar, etwa gleichauf mit den Nachbarn in der Schweiz und in Österreich, Frankreich auf etwas weniger (651 US-Dollar). Der OECD-Durchschnitt lag bei 498 US-Dollar.

Aktualisierte Kurzfassungen der Gesundheitsdaten der OECD-Mitgliedsländer finden Sie hier.


Dr. Helga Blasius