Genossenschaft verkauft ihre Apotheken

Die Co-operative-Apotheken haben im vergangenen Jahr mit rund 7000 Mitarbeitern einen Umsatz von 760 Millionen britischen Pfund (ca. 960 Mio. Euro) und einen Profit von 33 Millionen Pfund (ca. 42 Mio. Euro) erwirtschaftet. Der damalige Co-op-Chef Euan Sutherland hatte die Apothekensparte im Februar zum Verkauf angeboten, da sie nicht zum Kerngeschäft der hoch verschuldeten Genossenschaft gehöre. Die The Co-operative Group, die neben den Apotheken Lebensmittelgeschäfte, Banken, Versicherungen, ein online-Elektrogeschäft, Reisebüros, Bestattungsunternehmen und Rechtsberatungen betreibt, hatte im vergangenen Jahr einen Verlust von 2,5 Milliarden Pfund (ca. 3,2 Mrd. Euro) gemacht. Die 1844 gegründete Genossenschaft hat nach eigenen Angaben fast acht Millionen Mitglieder.

Der Käufer Bestway’s ist mit 2,4 Milliarden Pfund Umsatz (ca. 3 Mrd. Euro) Großbritanniens zweitgrößter Lebensmittelgroßhändler. Außerdem betreibt er über 1100 „Best-one“- und fast 3000 „Xtra“-Einzelhandelsgeschäfte. Die vor über 40 Jahren vom heutigen Vorstandsvorsitzenden Anwar Pervez gegründete Bestway Group ist außerdem Pakistans zweitgrößter Zementhersteller und betreibt dort seit 2002 die United Banking Limited (UBL).

Medienberichten zufolge hatten auch die Pharmahändler Celesio und Alliance Boots sowie mehrere Supermarkt-, Drogerie- und Apothekenketten aus dem angelsächsischen Raum Interesse an der Übernahme gezeigt. Bestway sei als familiengeführtes Unternehmen ein idealer Eigentümer, der die Kundenbedürfnisse an erste Stelle setze, erklärte Co-op-Interimschef Richard Pennycook vergangene Woche die Entscheidung.