Staatssekretärin besucht Kammerpräsidentin

Fischbach: Anreize für mehr Qualität

Berlin - 12.08.2014, 08:45 Uhr


Ingrid Fischbach, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, hat einen Einblick in die Apothekenwelt genommen: Vergangenen Sonntag besuchte sie Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, in deren Apotheke am Bahnhof Reken. Fischbachs Botschaft an die Pharmazeuten: „Wo Apotheke drauf steht, muss auch Apotheke drin sein“.

Overwiening hatte die Staatssekretärin eingeladen, um über drängende berufspolitische Probleme der Apothekerschaft zu diskutieren. Dabei stellte die Politikerin aber auch klar, was sie von einer Apotheke erwartet: „Ich möchte, dass sich Apotheken von Drogeriemärkten und ihrem Angebot abgrenzen.“ Overwiening konnte dem nur beipflichten: „Ich will mich nicht mit einem Drogeriemarkt vergleichen, sondern mich als freier Heilberufler im Zusammenspiel mit den anderen Akteuren im Gesundheitssystem positionieren.“

Die Kammerpräsidentin brachte auch das Thema Honorierung zur Sprache: „Neben der Abgabe des Arzneimittels an sich muss auch ein darüber hinaus geleistetes Engagement wie ein professionelles Medikationsmanagement eigens honoriert werden“. Laut Mitteilung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe steht das auch für das Bundesgesundheitsministerium außer Frage: „Wir wollen ein Mehr an Qualität, und da ist es nur logisch, dafür auch Anreize zu schaffen“, so Fischbach.

Weitere politische Themen waren die zukunftssichere Gestaltung der PTA-Ausbildung sowie die gesenkten Festbeträge: Anhand konkreter Fallbeispiele und mittels ihrer Apothekensoftware demonstrierte Overwiening, welche Belastungen die Patienten durch die Absenkung zusätzlich zu schultern haben. Sie habe Patienten, die – bislang gut auf eine Therapie eingestellt – nun den Wirkstoff wechselten, weil sie sich die Zuzahlungen nicht mehr leisten könnten.

Nicht zuletzt zeigte Overwiening dem Besuch aus dem Gesundheitsministerium auch die Arbeit, die abseits des HV-Tisches anfällt und in der „jede Menge Heilberuf“ steckt. Morzall Paenda, eine Pharmazeutin im Praktikum, stellte für die Staatssekretärin Kapseln und eine Crème her – stellvertretend für die vielen Individualrezepturen, die sie in Apotheken jeden Tag herstellen.


Kirsten Sucker-Sket/AKWL


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