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Apotheken Umschau-Interview
Gröhe: Rabattverträge schaden Therapietreue nicht
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will auch künftig auf Rabattverträge setzen. Das macht er in einem Interview mit der „Apotheken Umschau“ deutlich. Gröhe sieht dabei kein Compliance-Problem: „Ich glaube nicht, dass die Therapietreue unter den Rabattverträgen leidet.“
In dem Interview geht es überwiegend um aktuelle politische Themen wie die Pflege. Doch einige wenige Fragen betreffen auch apothekenrelevante Themen. So äußert sich der Minister zur künftigen Rolle der Apotheken im Gesundheitswesen: „Wir bekennen uns ausdrücklich zur Apothekenlandschaft, wie sie jetzt ist“, betont er. In einer älter werdenden Bevölkerung werde die beratende Rolle des Apothekers immer wichtiger. Sodann berichtet der Minister von einer eigenen positiven Erfahrung: „Ich habe selbst schon erlebt, dass eine Apothekerin einen Fehler in meinem Rezept entdeckt hat und vom Arzt korrigieren ließ.“
Darüber hinaus erklärt Gröhe, wie er mit dem Problem des Landarztmangels im ambulanten Bereich begegnen will. Man habe bereits einiges unternommen, müsse aber noch mehr tun. „Wir wollen die Möglichkeiten gemeinsamer ärztlicher Tätigkeit ausweiten und zusammen mit den Ländern die Allgemeinmedizin im Studium stärken.“ Zudem gehe es um die Lebensbedingungen auf dem Land – junge Ärzte fragten nach dem Schulangebot für Kinder, Jobmöglichkeiten für den Partner oder der Breitbandverkabelung für schnelles Internet.
Angesprochen auf die Kürzung des Steuerzuschuss an den Gesundheitsfonds zur Sanierung des Bundeshaushalts, erklärt Gröhe, die Reserven im Gesundheitsfonds lägen bei 13,6 Milliarden Euro – obwohl er nie als Sparfonds gedacht gewesen sei. „Es macht Sinn, den Bundeszuschuss vorübergehend zur Haushaltskonsolidierung abzusenken, statt neue Schulden aufzunehmen und dafür Zinsen zu zahlen.“ 2016 werde der Bundeszuschuss dann wieder auf 14 Milliarden und ab 2017 auf 14,5 Milliarden Euro erhöht. „Im Übrigen hat sich auch niemand beschwert, als der Bund Schulden aufnahm, um den Fonds mit Steuern zu stützen, als das in der Finanzkrise nötig war.“
Das Interview ist auf der Internetseite des Bundesgesundheitsministeriums zu finden.
Berlin - 02.09.2014, 13:10 Uhr