Großbritannien

Mehr Geld für Krebsfonds

Remagen - 03.09.2014, 08:51 Uhr


Der National Health Service (NHS) England hat angekündigt, seinen Fonds für Krebsarzneimittel über zwei Jahre um 160 Millionen britische Pfund aufzustocken. Aus dem Fonds, der 2010 eingerichtet wurde, werden innovative Medikamente finanziert, die nicht routinemäßig zum Leistungskatalog des NHS gehören.

Der Vorsitzende des Cancer Drugs Fonds (CDF) Professor Peter Clark hat in einem Schreiben an Stevens überdies empfohlen, dass der Expertenausschuss des CDF eine Reihe von Medikamenten, die zurzeit auf der Liste stehen, neu bewerten solle. Mit der Re-Evaluierung sollen Medikamente mit dem geringsten klinischen Nutzen herausgefiltert und ihre Kosteneffektivität in Augenschein genommen werden. Gegebenenfalls müssten extrem teure Mittel dann aus dem Fonds entfernt werden, sofern die Firmen kein Entgegenkommen zeigen und die Preise anpassen.

Clark betonte, dass alle Patienten, die derzeit in den Genuss solcher Arzneimittel kommen, diese auch weiter erhalten sollen. Über neue Patienten solle im Einzelfall entschieden werden. Außerdem sollen CDF-Medikamente, die für die Patienten die einzige anerkannte Therapieoption darstellen, nicht in die Neubewertung einbezogen werden. „Der Fonds hat sich bislang sehr positiv auf die Krebsbehandlung ausgewirkt. Jeden Monat erhalten 2000 Tumorpatienten über ihn Zugang zu ihrer Therapie. Um sicherzustellen, dass die Patienten auch weiterhin den größtmöglichen Nutzen aus dem Fonds ziehen, müssen wir einige der Medikamente auf der Liste neu bewerten. Das ist absolut im Interesse der Patienten.“

Stevens erklärte: „Der Fonds soll die Pharmaunternehmen auch zu einer verantwortungsvollen Preisbildung für die CDF-Präparate motivieren. Wir wollen einen nachhaltigen Cancer Drugs Fonds, der sicherstellt, dass Innovationen, die sich derzeit noch am Horizont befinden, nicht außen vor bleiben.“ Bei dieser Gelegenheit teilte der NHS England außerdem mit, dass zwei neue Medikamente zusätzlich in den Fonds aufgenommen werden: Enzalutamid gegen Prostatakrebs und Lenalidomid für eine Gruppe von Patienten mit myelodysplastischen Syndromen.


Dr. Helga Blasius