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Gefälschte Rezepte
PTA testet Apotheken
Normalerweise wird die Beratung in Apotheken von Verbraucherorganisationen oder bei Kammer-Testkäufen unter die Lupe genommen – nicht aber in einem aktuellen Fall, der vergangenen Freitag vor dem Amtsgericht Dresden verhandelt wurde: Ein 38-jähriger pharmazeutisch-technischer Assistent (PTA) musste sich wegen Betruges und Urkundenfälschung verantworten. „Er kämpfte für den guten Ruf seines Heilberufs oder hatte es sich zumindest eingebildet“, berichtet „sz-online“.
Der PTA nannte sein Vorgehen „wallrafmäßig“, berichtet die Zeitung – er gestand: Ihn hätten die negativen Berichte über Apotheken in den Medien verärgert. Daher habe er auf Rezepten verschiedene Arzneimittel kombiniert, um zu sehen, ob getestete Apotheker warnen. Etwa davor, cortisonhaltige Mittel nicht mit antiviralen einzunehmen, oder davor, dass man Senioren keine Kindermedizin geben sollte. Ihn habe interessiert, ob die Abgabe tatsächlich ohne Überprüfung bzw. Beratung erfolge – ob dies geschah, bleibt offen.
Der Fall landete vor Gericht, nachdem die Staatsanwaltschaft ihn wegen der gefälschten Rezepte und gewerbsmäßigen Betruges angeklagt hatte – sie beantragte eine Geldstrafe von 7200 Euro. Allerdings hatte er von Anfang an mit der Arznei nichts im Sinn. „Es war völlig irre und ich kann es mir heute nicht mehr erklären“, wird der Mann von „sz-online“ zitiert. Weil sich herausstellte, dass er psychisch krank ist und seine Steuerungsfähigkeit zur Tatzeit Anfang 2012 aufgrund einer bipolaren Störung erheblich eingeschränkt war, verurteilte das Gericht ihn zu einer Geldstrafe in Höhe von insgesamt 4.050 Euro.
Berlin - 08.09.2014, 08:52 Uhr