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DAZ-Interview
Gröhe zum Apothekenbus: Keine Tabus
Angesichts schrumpfender Bevölkerungszahlen vor allem auf dem Land gibt es für Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) bei der Sicherstellung der Arzneimittelversorgung „keine Tabus“. Dazu gehört für ihn auch der Apothekenbus, der aber „immer nur ein Notbehelf sein“ könne, so der Bundesgesundheitsminister im Interview mit der Deutschen Apotheker Zeitung (DAZ).
Grundsätzlich wolle die CDU die Arzneimittelversorgung durch ein flächendeckendes Apothekenangebot sichern. Derzeit gebe es keinen Grund, davon abzuweichen. „Wir erleben aber in Deutschland in einzelnen Regionen den stärksten Bevölkerungsrückgang seit 300 Jahren. Ich kann nicht ausschließen, dass wir in diesen Bereichen in einigen Jahren über andere Formen der Leistungserbringung nachdenken müssen“, so Gröhe. Es gebe bereits Zweigstellen von Arztpraxen, um fernab der eigentlichen Praxis Sprechstunden abzuhalten. Es gebe Patientenbusse. „Ich möchte, dass die Gesundheitsversorgung unabhängig vom Wohnort für alle Bürger gesichert bleibt.“
Man werde möglicherweise erleben, dass sich „kleinere Regionen“ entwickelten, für die es neue Lösungen geben müsse, um eine „gute Versorgung aller Bürger“ sicherzustellen. „Da darf es keine Tabus geben“, sagte Gröhe. Und weiter: „Ein Apothekenbus könnte immer nur ein Notbehelf sein, wenn eine angemessene Versorgung anders nicht möglich ist.“ Insgesamt sei mehr Flexibilität und sektorenübergreifendes Denken der Heilberufe zur Sicherung der ländlichen Versorgung erforderlich. „Deshalb sollten alle Beteiligten offen sein für den Einsatz technischer Neuerungen“, erwartet der Bundesgesundheitsminister.
Lesen Sie das vollständige Interview in der DAZ 2014, Nr. 37, S. 20.
Berlin - 10.09.2014, 16:22 Uhr