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Vor dem Pharma-Dialog
Gröhe mahnt Pharmabranche zur Verantwortung
Im Vorfeld des heutigen ersten Treffens zum ressortübergreifenden Pharmadialog hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) an die Arzneimittelindustrie appelliert, mehr gesellschaftspolitische Verantwortung zu übernehmen. „Der Missbrauch von Marktmacht einzelner Unternehmen zulasten der Versichertengemeinschaft ist nicht akzeptabel“, so Gröhe im „Handelsblatt“.
Krankenkassen befürchten einen massiven Ausgabenanstieg – eine Milliarde Euro allein für dieses eine Medikament könnten es dieses Jahr zusätzlich werden. Gröhe schreibt in seinem Gastbeitrag, er wolle dafür sorgen, dass auch in Zukunft Innovationen allen Bürgern schnell zur Verfügung stehen. „Es ist ein großer Erfolg, dass medizinische Innovationen in Deutschland zumeist schnell Teil der Regelversorgung werden. Das muss auch in Zukunft so bleiben.“
Allerdings erklärt er auch, dass Innovationen „keineswegs automatisch neuen medizinischen Herausforderungen und Patientenbedürfnissen“ gerecht würden. Er sieht noch so manche andere Baustelle. So hat er bereits vor einigen Monaten angekündigt, im Pharmadialog auch das Thema Antibiotika auf die Tagesordnung zu setzen: „In Europa sterben jedes Jahr 25.000 Menschen infolge einer Antibiotika-Resistenz“, so Gröhe im Handelsblatt. „Doch nur noch wenige Hersteller investieren in die Entwicklung neuer Antibiotika.“
Heute treffen sich Gröhe und seine Kollegen aus dem Wirtschafts- und Forschungsministerium mit Vertretern der Pharmabranche. Laut Koalitionsvertrag geht es in den ressortübergreifenden Gesprächen unter Beteiligung von Wissenschaft und Arzneimittelherstellern darum, den Standort Deutschland für die Arzneimittel-Forschung und Produktion zu stärken.
Berlin - 15.09.2014, 12:32 Uhr