Baden-Württemberger Apotheker mahnen

Lieferausfälle gefährden Patientenversorgung

Berlin - 16.09.2014, 14:28 Uhr


Landesapothekerverband und Landesapothekerkammer Baden-Württemberg werden zum morgen in München beginnenden Deutschen Apothekertag einen gemeinsamen Antrag zum Thema Lieferengpässe einbringen. Schon heute machen sie in einer Pressemitteilung erneut auf die Problematik aufmerksam, die auch wichtige Arzneimittel wie Antibiotika, Antimykotika oder Impfstoffe betrifft.

In ihrem gemeinsam formulierten Antrag fordern Kammer und Verband die Bundesregierung auf, Ausmaß und Ursachen von Lieferausfällen ausführlich zu analysieren. Daraus sollten sodann konkrete Maßnahmen abgeleitet werden, um Lieferausfälle künftig zu vermeiden – insbesondere bei lebenswichtigen Arzneimitteln, etwa Antibiotika, Antimykotika, Zytostatika oder Blutprodukten. „Eine solide Wissensbasis ist notwendig, um Lösungsansätze erarbeiten zu können“, heißt es im Antrag.

Der LAV betont, bereits seit letztem Herbst 2013 auf die Missstände hinzuweisen. Damals seien auch Umfragen unter den Mitgliedern durchgeführt worden. „Diese Zahlen waren Basis für eine bundesweite Berichterstattung bis weit in das Jahr 2014 hinein“, erklärt LAV-Präsident Fritz Becker. „Trotzdem ist das Problem nicht gelöst, sondern es schwelt weiter.“ Die Politik muss seines Erachtens eine Lösung finden, denn: „Leidtragende sind die Menschen, die dringend benötigte Arzneimittel nicht bekommen, oder mit weniger geeigneten Ausweichpräparaten versorgt werden müssen. Ein Zustand, der für unsere Industrienation untragbar ist“, so Becker.

Hans Rudolf Diefenbach, stellvertretender Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbands (HAV), will zum Apothekertag indessen mit aktuellen Zahlen zu bestehenden Engpässen aufwarten. Erst kürzlich hat er Apotheken bundesweit aufgefordert, ihm Listen ihrer Defekte zu schicken. Einen eigenen Antrag zu diesem Themenkomplex hat der HAV zwar nicht gestellt – doch neben Baden-Württemberg haben auch andere Verbände und Kammern entsprechende Anträge eingereicht. Ausreichend Gelegenheit den Ist-Zustand und Lösungswege zu diskutieren wird es diese Woche in München also geben.


Kirsten Sucker-Sket


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