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Pharmazeutische Industrie
Boehringer erwägt Stellenabbau
Der zweitgrößte deutsche Pharmahersteller Boehringer Ingelheim denkt als Teil seines Sparprogramms auch über den Abbau von Arbeitsplätzen nach. „Es kann gut sein, dass mittelfristig Stellen betroffen sind“, sagte Unternehmenssprecher Philipp Baum am Mittwoch. Betriebsbedingte Kündigungen sollen jedoch vermieden werden.
Angesichts steigenden Preisdrucks und Veränderungen des Marktes will das Familienunternehmen mit Hauptsitz in Ingelheim bei Mainz bundesweit 15 Prozent der Kosten einsparen. Das entspräche rund 450 Millionen Euro. Der Pharmahersteller wolle mittelfristig zu seinem Ausgabenniveau vom Sommer 2013 zurückkehren, erklärte Baum.
Nach einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom Mittwoch plant Boehringer Ingelheim in Deutschland den Abbau von fast 1000 Stellen. Baum nannte dies Spekulation – die Gespräche zwischen Management und Betriebsrat liefen noch. Eine Einigung werde bis Jahresende angestrebt. Ausgenommen von einem Stellenabbau seien die Biopharmazie im baden-württembergischen Biberach und die Eigenproduktion in Ingelheim.
Baum erklärte den hohen Kostendruck auch mit dem Vorhaben, bis 2016 bis zu neun neue Produkte auf den Markt zu bringen: „Deswegen müssen wir flexibler werden.“ Hinzu komme die Belastung durch Umstrukturierungen nach Beanstandungen der US-Gesundheitsbehörde FDA an der Qualitätssicherung in Ingelheim.
Im ersten Halbjahr 2014 war der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,9 Prozent auf rund 6,5 Milliarden Euro gesunken. Zum Gewinn macht das Familienunternehmen keine Angaben. 2013 beschäftigte es weltweit rund 47.500 Mitarbeiter, in Deutschland waren es Ende Juni 2014 etwa 14.000.
Ingelheim - 17.09.2014, 16:21 Uhr