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Auszeichnung für Journalisten
expopharm Medienpreis zum 10. Mal verliehen
Am Mittwochabend wurden in München vier Journalisten mit dem expopharm Medienpreis ausgezeichnet. Sie alle haben sich in Print- bzw. Radio-Beiträgen mit Themen rund um Arzneimittel und Apotheken befasst. Mit dem nunmehr zum zehnten Mal ausgeschriebenen Preis will die expopharm die umfassende, seriöse und auch kritische Berichterstattung über Apotheken fördern. Insgesamt waren vier Kategorien ausgeschrieben, die jeweils mit 5.000 Euro dotiert waren.
Preisträgerin in der Kategorie „Apotheke und Politik“ ist Dr. Florentine Fritzen mit ihrem Beitrag „Ava und ich“ (FAS vom 2. März 2014). In ihrer Reportage schildert sie die Flut der Daten, die bereits heute über jeden gesetzlich und privat Krankenversicherten in den unterschiedlichen Segmenten des Gesundheitssystems gespeichert sind. Sie beschreibt ihre Suche nach ihrem virtuellen Ich, das sie als Patientin und Versicherte bei ihren Apotheken, Ärzten, Krankenhäusern und Krankenkassen hinterlassen hat. „Durch diesen persönlichen Ansatz erscheint die Diskussion über die elektronische Gesundheitskarte, die künftig viele dieser Daten mit Zustimmung des Patienten vernetzen soll, in einem völlig neuen, in dieser Komplexität kaum bekannten Licht“, heißt es in der Pressemeldung der expopharm zur Preisverleihung.
In der Kategorie „Apotheke und Ökonomie“ konnte Marc Neller die Jury mit seiner Reportage „Das Geschäft mit der Hoffnung“ überzeugen (WamS vom 2. Juni 2013). Er betrachtet das komplexe Feld der Krebstherapie nicht von außen, sondern taucht selbst ein in das Geschehen, in dem die Akteure die pharmazeutischen Hersteller, die Apotheken und die Ärzte sind – und natürlich die Patienten, um die es ja eigentlich geht. Neller beschreibt die Hoffnungen, die in neue Therapien gesetzt werden – und die Verzweiflung, wenn sie dann doch nicht viel helfen.
Philipp Kohlhöfer gewann in der Kategorie „Apotheke und Verbraucher“. Im September 2013 berichtete er in GEO unter dem Titel „Killer als Retter“ über Bakteriophagen – also Viren, die krankmachende Bakterien infizieren und damit abtöten können. Während diese Methode noch in den 40er Jahren weltweit Beachtung fand, geriet sie mit dem Siegeszug moderner Antibiotika zumindest im Westen in Vergessenheit. In der ehemaligen Sowjetunion gingen die Forschungen dagegen weiter. Davon könnte auch die westliche Medizin profitieren. Denn weltweit steigt die Zahl der Menschen, die an sogenannten MRSA-Keimen sterben, die gegen eine Vielzahl von Antibiotika resistent sind.
Ursula Mense erhielt den Medienpreis in der Kategorie „Pharmazie und Forschung“. „Zwischen Hype und Hoffnung – personalisierte Arzneimittel und was sie leisten können“ hieß ihr Beitrag im Deutschlandfund (ausgestrahlt am 22. März 2014). „Sie bricht diesen hochkomplexen Bereich so laienverständlich herunter, dass auch Hörer folgen können, die weder Mediziner noch Pharmazeuten sind“, finden die Verleiher des expopharm Medienpreises.
Der Wettbewerb wurde von der ARZ Haan AG, der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, dem GOVI-Verlag und der Messe München unterstützt.
München - 18.09.2014, 17:15 Uhr