Medikationsmanagement

Becker: Jeder Baustein muss honoriert werden

München - 20.09.2014, 15:57 Uhr


Bei einer Podiumsdiskussion auf der Expopharm betonte der DAV-Vorsitzende Fritz Becker, dass es sich beim Medikationsmanagement um eine neue, zusätzliche Leistung der Apotheker handelt. Deswegen müsse es auch gesondert honoriert werden – sonst gebe es keine Möglichkeit, diese neue Dienstleistung flächendeckend einzuführen.

Ins gleiche Horn stieß ABDA-Vize Mathias Arnold: Man werde das Medikationsmanagement Schritt für Schritt einführen. Parallel dazu werde man die Honorierung klären. Becker präzisierte: Jeder Baustein werde einen festen Preis haben. Bei der Einführung des Medikationsmanagements dürfe es nicht zu Dumpingpreisen kommen, deshalb werde die Apothekerschaft diese Dienstleistung selbstbewusst anbieten.

Er habe die Hoffnung, bald mit weiteren Krankenkassen Verträge über die Einführung schließen zu können. Wer ihn kenne, wisse, setzte Becker nach, dass dabei das Medikationsmanagement „nicht zum halben Preis angeboten wird, nur um irgendeinen Teststäbchen-Preis zu retten.“ Das Ziel sei die Einführung einer Gebührenordnung für die neuen Dienstleistungen.

Mit Blick auf das Pilotprojekt ARMIN in Sachsen und Thüringen zeigte sich der Präsident der Bundesapothekerkammer, Dr. Andreas Kiefer, optimistisch. Auf der praktischen Ebene funktioniere die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apotheken viel besser, als es die Querelen auf Verbandsebene erscheinen ließen. Besonders die Blockadehaltung des Hausärzteverbandes bedauerte Kiefer. Er sei aber sicher, dass es sehr bald auch auf Verbandsebene selbstverständlich sei, dass das Medikationsmanagement gemeinsame Aufgabe von Ärzten und Apothekern sei.

Bei der Podiumsdiskussion auf der „Pharma-World“ der Expopharm zogen Arnold, Becker und Kiefer auch ein Resümee des gestern beendeten Deutschen Apothekertags 2014. Alle drei waren sich einig darin, dass das Perspektivpapier „Apotheke 2030“ ein großer Schritt für die Apotheker sei. „Das ist kein Papier für die Schublade“, betonte Arnold. Nun werde man mit der Umsetzung beginnen. Er zeigte sich erfreut über die positiven Reaktionen aus der Politik, die es zum Perspektivpapier gegeben habe.


Dr. Benjamin Wessinger


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