Einheitliches Entlassrezept

ABDA will Dialog mit KBV

Berlin - 26.09.2014, 16:29 Uhr


Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat sich wenig begeistert über den Vorschlag der Apothekerschaft gezeigt, ein einheitliches Entlassrezept einzuführen. Es sei nicht praktikabel und daher abzulehnen, erklärte KBV-Vorstand Regina Feldmann. Nun soll der Gesprächsfaden aufgenommen werden, wie ABDA-Sprecher Reiner Kern erklärte. Entscheidend sei der Grundkonsens, dass es Optimierungsbedarf gebe.

Vergangene Woche hatten sich die Delegierten beim Deutschen Apothekertag mit deutlicher Mehrheit dafür ausgesprochen, den Gesetzgeber aufzufordern, ein einheitliches Entlassrezept aus dem Krankenhaus einzuführen. Den Antrag hatte der geschäftsführende Vorstand der ABDA eingebracht. Aus Sicht der Apotheker wäre ein Entlassrezept auf Wirkstoffbasis, ausgestellt von Klinik-Ärzten, das analog zum Muster 16 Rezept genutzt und in der niedergelassenen Apotheke eingelöst werden kann, der beste Weg im Sinne der Patienten.

Die Kassenärzte sehen dies aber anders. Zwar gehe man mit der ABDA d’accord, dass der Übergang zwischen Krankenhaus und ambulanter Weiterbehandlung optimiert werden müsse, bestätigte Feldmann – gleichwohl sei der Vorschlag nicht praktikabel. Bei einer Krankenhausentlassung sei in jedem Fall eine ausreichende Übergangsmedikation erforderlich. Für die Entlassmedikation müsse genauso wie im ambulanten Bereich die Arzneimittel-Richtlinie gelten, um die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. „Gerade letzteres wird durch den Vorschlag der Apotheker nicht sichergestellt.“

Entscheidend sei doch, dass zwischen ABDA und KBV der Grundkonsens bestehe, dass die aktuelle Situation verbessert werden müsse, erklärte Kern auf Nachfrage von DAZ.online – jedenfalls gebe es zwischen Apothekern und Ärzten bei diesem Thema mehr Konsens als Dissens. Welcher der beste Weg für eine Optimierung sei, müsse nun im Dialog mit der KBV geklärt werden. Man werde daher „den Gesprächsfaden aufnehmen“. Wann dies der Fall sein wird, dazu wollte er sich nicht äußern.


Juliane Ziegler


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