Woche der Wiederbelebung

Gröhe: Jeder kann Lebensretter sein

Berlin - 26.09.2014, 17:30 Uhr


Heute geht die „Woche der Wiederbelebung“ zu Ende: Weil viele Menschen die Wiederbelebungsmaßnahmen nicht (mehr) kennen oder sie sich nicht zutrauen, haben verschiedene Verbände und Organisationen die bundesweite Kampagne „Ein Leben retten – 100 Pro Reanimation“ ins Leben gerufen. Es sei viel leichter als man denke, die Überlebenschancen von Menschen, die einen Herzstillstand erleiden, zu erhöhen, erklärt Gesundheitsminister Hermann Gröhe. Auch in Apotheken gibt es kleine Helfer.

Initiiert wird die Kampagne vom Berufsverband Deutscher Anästhesisten, der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin, der German Resuscitation Council und der Stiftung Deutsche Anästhesiologie. Tausende Deutsche sterben Jahr für Jahr, weil sich zu wenige Laien eine Reanimation zutrauen. Bei einem Herzstillstand zähle jede Sekunde, erklären die Initiatoren auf der Kampagnen-Seite www.einlebenretten.de. Doch mit einfacher Anleitung könne jeder zum Lebensretter werden. Dort finden sich daher einfache Schritte der Wiederbelebung: Prüfen (Reaktion? Atmung?) – Rufen (112) – Drücken (fest und schnell, mindestens 100 mal pro Minute).

Ein neues Gerät, das es seit Mitte Juli in Apotheken gibt, könnte die Hemmschwelle senken: Der in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Christian Hagl, Herzspezialist und Leiter der Herzchirurgischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität und der Inotech Gruppe entwickelte „Cardio First Angel“. Er soll dem Helfenden vermitteln, ob er bei der Herzdruckmassage alles richtig macht. Die Schaumstofffläche am Boden muss in der Mitte des Brustkorbs aufgelegt werden. Bei jedem Drücken auf die harte Plastikscheibe an der Oberseite wird ein Klickgeräusch ausgelöst – von einer Feder im Innern der Geräts. Ein erneutes Klicken signalisiert, dass das Herz genug Zeit hatte, sich wieder zu füllen. Drei aufgedruckte Bildchen erklären Mechanismus und Vorgehen anschaulich.

Anmerkung der Redaktion: In der ursprünglichen Version dieses Artikels hatten wir geschrieben, dass bei der Herzdruckmassage 100 mal pro Sekunde gedrückt werden soll. Es muss natürlich 100 mal pro Minute heißen, wir haben den Fehler korrigiert. Vielen Dank an unsere aufmerksamen Leser.


DAZ.online


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