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Schweiz
Deutliches Nein zur Einheitskrankenkasse
Die Schweizer haben sich bei einer Volksabstimmung am Sonntag klar gegen eine öffentliche Einheitskrankenkasse ausgesprochen. Die Initiative sah die Abschaffung der 61 privaten Krankenkassen des Landes vor. Dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zufolge votierten hiergegen 61,8 Prozent.
Bei dem Votum gab es jedoch deutliche regionale Unterschiede. In den vier Westschweizer Kantonen Genf, Jura, Neuenburg und Waadt stimmten die Menschen im Gegensatz zum Rest des Landes für die Initiative. Die Schweizer sprechen hier in Anlehnung an das bekannte Kartoffelgericht vom sogenannten „Röstigraben“, der Deutschschweizer und die Romands auch bei Abstimmungen häufig voneinander trennt.
Das Volksbegehren, das von Sozialdemokraten, Grünen, Gewerkschaften, Patienten- und Verbraucherorganisationen sowie Berufsverbänden des Gesundheitswesens unterstützt wurde, sah die Abschaffung der 61 privaten Krankenkassen des Landes vor. Mit der Einführung einer einzigen Kasse sollten das System für die Patienten vereinfacht, die Krankenkassenprämien gesenkt und Kosten reduziert werden.
Wirtschaftsverbände, Krankenkassen, aber auch der Bundesrat und das Parlament lehnten die Initiative ab. Das bisherige System habe sich bewährt, argumentierten sie. Gerade der Wettbewerb der Kassen untereinander wirke sich zum Vorteil für die Versicherten aus.
Noch deutlicher abgelehnt wurde mit 71,5 Prozent der Stimmen eine landesweite Initiative des Branchenverbands GastroSuisse, wonach für das Gastgewerbe der gleiche Mehrwertsteuersatz gelten sollte wie für den Verkauf von Nahrungsmitteln. Der Verband hatte dabei die Außer-Haus-Anbieter im Visier: Für deren Angebot gilt der reduzierte Steuersatz von 2,5 Prozent. In Restaurants hingegen werden die üblichen acht Prozent fällig.
Bern - 29.09.2014, 08:54 Uhr