Pharmazeutische Industrie

Roche kauft InterMune-Aktien

Berlin - 29.09.2014, 11:24 Uhr


Der Schweizer Pharma-Riese Roche und das Biotech-Unternehmen InterMune haben heute bekannt gegeben, dass die Klee Acquisition Corporation, eine 100-prozentige Roche-Tochtergesellschaft, entsprechend ihrem Übernahmeangebot alle von InterMune gültig angebotenen Aktien zu einem Preis von je 74 US-Dollar in bar zur Zahlung angenommen hat. Das Übernahmeangebot lief am 26. September 2014 um 24 Uhr (Ortszeit New York City) ab und wurde nicht verlängert.

Roche beabsichtigt, heute die Übernahme von InterMune durch eine Fusion der Klee Acquisition Corporation mit InterMune ohne Abstimmung oder Aktionärsversammlung von InterMune abzuschließen. Dabei sollen alle Aktien von InterMune, die sich nicht im Eigentum von InterMune, Roche oder deren jeweiligen 100-prozentigen Tochtergesellschaften befinden (außer Aktien, für die Bewertungsrechte nach dem Recht des US-Bundesstaates Delaware gültig ausgeübt wurden), in den Anspruch auf denselben Barpreis pro Aktie abzüglich etwaiger fälliger Quellensteuern umgewandelt werden, der gemäß Übernahmeangebot bezahlt wurde. Nach dem Abschluss der Fusion wird InterMune zu einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft von Roche. Die Aktien von InterMune werden nicht mehr bei NASDAQ gehandelt.

Mit InterMune übernimmt Roche einen Spezialisten. Das Unternehmen hat seinen Fokus auf die Erforschung, Entwicklung und Vermarktung von innovativen Therapien für Lungen- und seltene fibrotische Erkrankungen gelegt – speziell die idiopathische Lungenfibrose (IPF). Es hat nur ein einziges Arzneimittel im Markt: Esbriet® (Pirfenidon). Bislang macht InterMune mit diesem Orphan Drug einen vergleichsweise bescheidenen Umsatz in Europa. Die Zulassung in den USA steht noch aus – Roche rechnet jedoch mit dem baldigen O.K. der US-Behörde FDA. Bei Roche ist man überzeugt, dass in Pirfenidon ein „Milliardenpotenzial“ steckt.


Kirsten Sucker-Sket