DAK-Umfrage

Wochenende nur für jede Zweite erholsam

Berlin - 09.10.2014, 11:12 Uhr


Entspannung ist wichtig, zu viel Stress ein Risikofaktor für die Gesundheit. Doch viele Menschen tun sich schwer, nach einer Arbeitswoche wieder Kraft zu schöpfen. Laut einer Forsa-Umfrage sagen zwar 56 Prozent, dass ihnen das Wochenende hierfür normalerweise ausreicht. Bei 42 Prozent ist dies eher nicht der Fall. Vor allem Ostdeutschen, Frauen, jüngeren Befragten unter 30 Jahren sowie Schülern und Studenten reicht das Wochenende zur Erholung häufig nicht.

Nahezu jede zweite Frau (47%) gab bei der im Auftrag der DAK-Gesundheit durchgeführten Umfrage an, am Wochenende nicht genug Kraft für die neue Woche zu tanken – bei den Männern waren es nur 37 Prozent. Dabei offenbaren sich noch immer bestehende alte Rollenbilder: Während die Frauen überdurchschnittlich oft den Haushalt als Stressfaktor nannten (59%), ist es bei den Männern eher der Job, der die Erholung stört (55%). Allerdings: Hier holen die Frauen insofern auf, als dass nahezu jede Zweite am Wochenende nicht nur den Haushalt zu organisieren hat, sondern auch noch anderweitig arbeitet. Auch Freizeitstress ist vor allem ein Problem der Frauen: Jede Sechste nimmt sich so viel vor, dass die Erholung zu kurz kommt, bei den Männern ist es nur jeder Zehnte.

„Frauen leiden immer noch häufiger unter der schwierigen Vereinbarkeit von Karriere und Familie“, erklärt Frank Meiners, Diplom-Psychologe bei der DAK-Gesundheit. „Was unter der Woche liegenbleibt, erledigen die Frauen an den eigentlich freien Tagen am Wochenende.“ Die Umfrage zeigt außerdem, dass Schüler und Studenten am Wochenende schlechter entspannen als Berufstätige: Fast 60 Prozent erholen sich nicht richtig, bei den Erwerbstätigen sind es nur 41 Prozent. Die Mehrheit (87%) muss auch am Wochenende arbeiten, jeder Zweite hat regelmäßige Verpflichtungen.

Bei denjenigen, die sich am Wochenende entspannen können, liegt das Ausschlafen als Erholungsfaktor ganz vorn. 57 Prozent nannten es als eines ihrer Erholungsrezepte. Faulenzen und Zeit mit der Familie zu verbringen, ist für etwa jeden Zweiten besonders entspannend. Besonders bei den 14- bis 29-Jährigen steht das Ausschlafen und Faulenzen an erster Stelle (jeweils 72%). Zeit mit der Familie zu verbringen, ist in dieser Altersgruppe nur für ein Drittel mit Entspannung verbunden. Mit Sport erholen sich insgesamt nur 29 Prozent – dabei sind es im Osten der Republik sogar nur 18 Prozent, im Westen 31 Prozent.


Kirsten Sucker-Sket