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Metaanalyse legt Assoziation nahe
Venenthrombosen durch NSAR?
Dass sowohl selektive COX-2-Inhibitoren als auch die unspezifischen NSAR wie Diclofenac das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse als Folge einer Atherothrombose erhöhen, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Da arterielle und venöse Thrombosen pathophysiologische Gemeinsamkeiten haben, könnten COX-Inhibitoren auch das Risiko venöser Thromboembolien erhöhen. Dieser Frage wurde jetzt nachgegangen.
Die Autoren stellten anhand einer Metaanalyse, in die sechs größere Beobachtungsstudien einbezogen wurden, fest, dass das relative Risiko für venöse Thromboembolien – ähnlich wie das Risiko für arterielle kardiovaskuläre Ereignisse – unter Gebrauch von selektiven COX-2-Hemmern wie auch den unspezifischen COX-Inhibitoren signifikant erhöht werde. Allerdings konnte nicht quantifiziert werden, bei wie vielen Patienten die NSAR gegen Schmerzen und Immobilisation verordnet worden waren – Krankheitszustände, die an sich mit einem erhöhten Risiko für venöse Thromboembolien einhergehen.
Auch wenn in Beobachtungsstudien, wie sie dieser Untersuchung zugrunde liegen, kein kausaler Zusammenhang bewiesen, sondern lediglich eine Assoziation zwischen NSAR-Gebrauch und venöser Thromboembolie erkannt werden kann, hält der Internist und Rheumatologe Dr. med. Wolfgang Bolten, einen möglichen Zusammenhang nicht für unplausibel. Dies sei ein Aspekt in der Verordnung von NSAR, der trotz der häufigen Verwendung dieser Medikamente so bisher nicht aufgefallen ist. Er rät, die enthaltene Botschaft durchaus ernst zu nehmen und unter die Gefäßrisiken der NSAR einzuordnen.
Acetylsalicylsäure übrigens als spezifischer und irreversibler Hemmstoff der COX-1 bietet im Gegensatz zu den unselektiven COX-Inhibitoren und den Coxiben sogar einen Schutz vor venösen thromboembolischen Ereignissen.
Mehr dazu finden Sie in der aktuellen DAZ Nr. 41 auf Seite 30.
Stuttgart - 10.10.2014, 15:49 Uhr