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Pharmabranche
Abbvie will Shire-Übernahme platzen lassen
Abbvie bläst die Übernahme des Konkurrenten Shire ab. Abbvie empfahl seinen Aktionären am Mittwoch, den Deal auf der Hauptversammlung zum Scheitern zu bringen. Strategisch mache ein Zusammenführen der beiden Firmen weiterhin Sinn, allerdings sei dieses angesichts der geänderten Steuerregeln in den USA nicht mehr im besten Sinne der Aktionäre, erklärte Abbvie-Chef Richard Gonzales. Die Amerikaner wollen den Deal nun über ein Veto der Aktionäre zum Platzen bringen.
Abbvie hatte ursprünglich vorgehabt, Shire für 51 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Der US-Konzern wollte durch die Verlagerung seines Firmensitzes Steuern sparen. Dieser bislang gängigen Praxis, mittels einer Firmenübernahme im Ausland der Steuerlast in den USA zu entkommen, hatte im September aber der US-Fiskus einen Riegel vorgeschoben. Für Abbvie wird der Deal dadurch uninteressant. Beim Zurücktreten von der bereits geschlossenen Vereinbarung wird der Konzern nun allerdings 1,6 Milliarden Dollar als Entschädigung an Shire überweisen müssen.
Der US-Konzern hatte beim Werben um die Briten nicht locker gelassen, obwohl das Shire-Management mehrfach abgewunken hatte. Wiederholt besserten die Amerikaner seit ihrer ersten Offerte Mitte Mai nach. Die Fusion wäre die nächste in einer Welle von Übernahmen gewesen, die derzeit die Pharmabranche auf Trab halten. Neben auslaufenden Patenten, teuren Neuentwicklungen und einem hohen Konkurrenzdruck spielen dabei vor allem niedrige Zinsen und Steuerersparnisse eine Rolle. Eine der größten geplanten Firmen-Übernahmen platzte bereits: Pfizer kam bei AstraZeneca nicht zum Zuge.
North Chicago/Berlin - 16.10.2014, 14:44 Uhr