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Ebola-Medikamente
Was ist in der Pipeline?
Gegen die Virusinfektion Ebola, die sich derzeit in Afrika ausbreitet, gibt es bisher bekanntermaßen keine zugelassenen Medikamente – weder Impfstoffe noch Arzneimittel zur Behandlung. Aber die Forschung ist nicht untätig. Welche Pharma- und Biotech-Unternehmen und öffentlichen Forschungseinrichtungen derzeit an entsprechenden Entwicklungen arbeiten und auf welcher Stufe sich diese befinden, zeigt jetzt der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) auf seiner Webseite.
Die eingestellten Tabellen zeigen allerdings: Schnelle Abhilfe oder gar ein baldiger Durchbruch dürfte kaum zu erwarten sein. Die meisten Arzneimittel befinden sich noch in der präklinischen Phase. Andere haben sich bereits in Tierversuchen bewährt und werden derzeit in der klinischen Phase I erstmals an gesunden Freiwilligen erprobt. Noch keines der Medikamente hat die nachfolgende Phase II erreicht – also die Untersuchung an wenigen Kranken. In einigen Fällen wird diese aber bereits organisiert, obwohl die Phase-I-Studien gerade erst angelaufen sind. Der vfa weist darauf hin, dass eine Zulassung ausnahmsweise auch schon nach der Phase II erteilt werden könne, wenn die Ergebnisse überzeugend sind und der Bedarf für dieses Medikament groß ist. Hierüber hätten die Arzneimittelbehörden zu befinden.
Angesichts der sich ausweitenden Epidemie werde allseits darauf gedrängt, die Erprobung der Arzneimittel so schnell wie irgend möglich abzuschließen und die Medikamente allgemein verfügbar zu machen. Bei mehreren der fortgeschrittenen Projekte sei auch schon erkennbar, wie Firmen und Genehmigungsbehörden auf dieses Ziel hinarbeiteten. Dennoch ließen sich manche Entwicklungs- und Erprobungsschritte bei einem Medikament oder Impfstoff nicht weiter verkürzen, und es wäre zudem auch nicht gut, sie zu übergehen, warnt der Verband. Denn niemandem wäre mit einem Impfstoff oder einem therapeutischen Medikament gedient, der/das zwar die Viren abwehrt, aber die Behandelten selbst in Gefahr bringe.
Der vfa bringt an dieser Stelle noch eine weitere Behandlungsmöglichkeit für Infizierte zur Sprache, die unter anderem von der Weltgesundheitsorganisation WHO erwogen wird, die Behandlung mit Blut oder Blutplasma von Personen, die eine Ebola-Infektion überstanden haben. Dieses beinhaltet Antikörper, die der Körper in Reaktion auf die Infektion gebildet hat. Die WHO beschreibt die Therapie in einer Interim Guidance vom September 2014.
Auch dieser Ansatz müsse jedoch seine Wirksamkeit und Verträglichkeit ebenso erst zeigen wie die anderen Medikamente in der Entwicklung, betont der vfa. Zudem dürfe geeignetes Spenderserum ein knappes Gut bleiben.
Hier finden Sie die Übersicht des vfa zu Impfstoffen und therapeutischen Medikamenten gegen Ebola in der Entwicklung.
Remagen - 22.10.2014, 15:45 Uhr