Ladenmieten

München am teuersten, Münster holt auf

Stuttgart - 30.10.2014, 16:59 Uhr


Der Immobilienverband Deutschland (IVD) hat seinen neuesten Preisspiegel für Einzelhandelsmieten veröffentlicht: Mit Abstand am teuersten sind Ladenflächen in München, danach folgen gleichauf Frankfurt/M. und Stuttgart. Mit den höchsten Steigerungen aller deutschen Städte hat sich Münster auf Platz 4 geschoben.

In München sind Ladenflächen mit weitem Abstand am teuersten, hier kostet der Quadratmeter in 1A-Lage 320 Euro, in Frankfurt/M. und Stuttgart 190 und in Münster 150 Euro. Danach folgen Düsseldorf (140 Euro), Köln (130 Euro) und Berlin (125 Euro). Dabei geht die Schere zwischen Groß- und kleineren Städten weiter auseinander, berichtet der IVD. Während in Städten mit mehr als 300.000 Einwohnern die Ladenmieten um durchschnittlich 1,17 Prozent gestiegen sind und in Städten zwischen 100.000 und 200.000 Einwohnern sogar um fast vier Prozent, sanken sie in den Kleinstädten unter 30.000 Einwohner um 0,44 Prozent.

Interessant ist, dass nicht nur 1A-, sondern auch die 1B-Lagen zugelegt haben. Dabei profitieren die Toplagen von Luxusmarken aus dem In- und Ausland, die sehr hohe Mieten zu zahlen bereit sind. „Getrieben wird die Nachfrage insbesondere von hochpreisigen Einzelhändlern. Die Unternehmen setzen dabei auf ein nachweislich starkes Marktumfeld, in dem die Umsätze als „sicher“ angesehen werden“, erklärt Jürgen Michael Schick, Vizepräsident des IVD. Dies führe zu Ausweichbewegungen: „Händler, die aus den Top-Lagen verdrängt werden, weichen in die B-Lagen aus“, erklärt Schick. Das führt zu stark steigenden Mieten in den sogenannten Nebenlagen der Großstädte.

Ganz anders ist die Situation in den Klein- und Mittelstädten. Hier rechnet der IVD mit weiter sinkenden Mieten. Gründe dafür sieht er in Schrumpfungsprozessen aufgrund von Abwanderung und demografischem Wandel sowie im weiteren Wachstum des Online-Handels. „Ausnahme sind Waren des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel und Drogerieprodukte – hier bleiben Nahversorger gefragt“, erläutert Schick.


Dr. Benjamin Wessinger


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