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Handlungsempfehlungen für Pfleger
Neue Internetseite zur Sucht im Alter
Sucht und schädlicher Arzneimittelkonsum sind auch im Alter ein Thema. In den Einrichtungen der Altenhilfe gibt es allerdings in der Regel keine etablierten Vorgehensweisen, wenn Pflegern ein problematischer Gebrauch von Alkohol oder Medikamenten auffällt. Daher fördert das Bundesgesundheitsministerium (BMG) nun eine Internetseite, die Mitarbeiter von Pflege- und Suchthilfeeinrichtungen für das Thema „Sucht im Alter“ sensibilisieren und ihre Kompetenzen im Umgang mit den Betroffenen erhöhen soll.
„Ein Verhalten, das bei einem Missbrauch oder einer Abhängigkeit von Suchtmitteln weder wegschaut noch jeden Konsum verbietet, verbessert die Lebensqualität der alten Menschen“, erklärt hierzu die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler. Und wie das funktioniert, soll die neue Webseite www.alter-sucht-pflege.de aufzeigen. Sie ist das Ergebnis aus acht vom BMG geförderten Modellprojekten, bei denen Mitarbeitende der Alten- und Suchthilfe entsprechende Maßnahmen entwickelt und in der Praxis erprobt haben.
Bereitgestellt wird etwa ein Ablaufplan, wie bei Verdacht auf einen Missbrauch von Psychopharmaka vorzugehen ist. Darin wird den Pflegern angeraten, ihre Beobachtungen zu dokumentieren und einen Medikamentenplan – ein Vordruck für diesen ist ebenfalls auf der Internetseite verfügbar – zu erstellen. Um eine Risikoeinschätzung der eingenommenen Arzneimittel vorzunehmen, wird auf die Priscus-Liste verwiesen, die zur Beurteilung herangezogen werden könne. Der Medikamentenplan könne auch in der Apotheke zur Beurteilung vorgelegt werden, heißt es weiter.
Der Verdacht sollte zunächst im Team besprochen werden. Wird ein Handlungsbedarf festgestellt, so soll das Gespräch mit dem behandelnden Arzt gesucht werden, der bei Bedarf Maßnahmen einleiten kann. Auch der Kontakt zu einer Suchtberatungsstelle zwecks nicht-pharmakologischer Maßnahmen wird angeraten.
Pfleger, die nicht sicher sind, ob ein Missbrauch vorliegt, können sich auf der Internetseite überdies den „Kurzfragebogen für Medikamentengebrauch“ und der „Lippstädter Benzo-Check“ herunterladen. Hier sollen jeweils zwölf Fragen Hinweise auf einen problematischen Gebrauch geben. Letzterer Fragebogen beschäftigt sich mit den Wirkungen und Nebenwirkungen eingenommener Benzodiazepine und Z-Substanzen. Darüber hinaus gibt es auf der Webseite eine Liste mit zehn häufig gestellten Fragen rund um das Thema Psychopharmaka und die Antworten hierauf.
Berlin - 03.11.2014, 12:00 Uhr