Welt-Pharmamarkt

Arzneimittelumsatz durchbricht Billionen-Dollar-Grenze

Berlin - 05.11.2014, 14:25 Uhr


Die weltweiten Pharmamärkte werden in diesem Jahr voraussichtlich erstmals die Grenze von einer Billion US-Dollar durchbrechen. Nach einer Analyse von IMS Health werden angesichts der Rekord-Umsätze die Kostenträger die Bezahlbarkeit von Arzneimitteln noch kritischer unter die Lupe nehmen.

Als Konsequenz aus dieser Entwicklung geht IMS Health davon aus, dass einerseits evidenzbasierte Entscheidungen für Behandlungen ebenso eine noch größere Rolle spielen werden wie andererseits Technologien zur Verknüpfung verschiedener Informationen. Beide Faktoren ließen eine Reihe von Veränderungen in der Verwendung von Arzneimitteln im weltweiten Gesundheitssektor im nächsten Jahrzehnt erwarten, schlussfolgert IMS Health. Dies bedeute für die Akteure im Gesundheitswesen neue Herausforderungen, und Unternehmen müssten ihre Geschäftsmodelle überdenken. Die Kostenträger müssten ihre Budgets anpassen, um neue Behandlungsmethoden noch bezahlen zu können.

Unter anderem engagierten sich Technologie-Unternehmen wie Google, Apple und Samsung mit mobilen Anwendungen verstärkt im Gesundheitsmarkt. Dadurch würden auch andere Unternehmen aus dem Softwarebereich und der Geräteherstellung veranlasst, Apps und mobile Sensoren für Patienten zu entwickeln. Damit könnten Krankheiten besser und schneller diagnostiziert und behandelt sowie Arzneimittel gezielter eingesetzt werden. Diese Technologien brächten neue Informationen über Anwendung, Wirksamkeit und Risiken von Arzneimitteln.

Zugleich sei der Arzneimittelsektor durch Innovationen gekennzeichnet, die wie bei Hepatitis C in der Lage seien, tödliche Krankheiten zu heilen, andererseits aber hohe Kosten verursachten. Der Arzneimittelmarkt befinde sich in einer Phase geringer Einsparungen durch anstehende Patentabläufe und gleichzeitig steigender Ausgaben für innovative Arzneimittel. „Kostenträger werden sich im Zuge dessen auf höhere Ausgabenniveaus einstellen, Budgets für Arzneimittel und Nicht-Arzneimittel ausbalancieren“, so IMS Health.


Lothar Klein


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