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19. Wirtschaftstage Sachsen-Anhalt
Schmidt: Sorge um Apothekenvorbehalt
ABDA-Präsident Friedemann Schmidt sorgt sich um den Apothekenvorbehalt bei der Abgabe von Arzneimitteln – nicht aus rechtlichen oder politischen Gründen. Aber: „Immer mehr innovative und teure Arzneimittel werden differenziert vertrieben“, sagte Schmidt in seinem Vortrag bei den 19. Wirtschaftstagen des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt.
Viele innovative Arzneimittel müssten beispielsweise injiziert werden, so Schmidt. Damit würden diese Arzneimittel nicht mehr in der Apotheke abgegeben, sondern in der Arztpraxis oder in der Klinik. Das gefährde die heutige Rolle der Apotheker. Auch werde es den Apothekern künftig schwerer fallen, sich als Garanten der Arzneimittelsicherheit zu behaupten. Die Sicherheit der Herstellung obliege den Pharmaunternehmen. Die Sicherheit des Transportweges werde in absehbarer Zeit vom Gemeinschaftsprojekt Securpharm garantiert. Andererseits kämen die Patienten mit einem immer größeren Beratungsbedarf in die Apotheke. Schmidt: „Unsere Kunden sind heute overinformed but underconsulted.“
Deswegen sei es wichtig, so Schmidt, dass sich die Apotheker in Zukunft verstärkt als Arzneimitteldienstleister definierten. „Es muss uns gelingen, klar zu machen, dass wir Dienstleister sind und keine Einzelhändler“, sagte er auch mit Blick auf die Honorarforderungen. Es sei notwendig, für Apotheker eine eigene auf ihre Dienstleistungen bezogene Honorarordnung zu entwickeln anhand eines „differenzierteren und besser ausformulierten Leistungskatalogs“. „Die Politik reagiert auf Preise, nicht auf Honorare.“ Sonst drohten bei der nächsten Sparrunde im Gesundheitswesen erneut Kürzungen beim Apothekenhonorar. Außerdem spreche nichts dafür, dass die Durchsetzung der ABDA-Forderung nach regelmäßiger Dynamisierung des Apothekenhonorars leichter werde.
Magdeburg - 10.11.2014, 10:48 Uhr