Weltapothekerorganisation FIP

Ebola-Informationspaket für Apotheken

Berlin - 14.11.2014, 11:57 Uhr


Die Weltapothekerorganisation FIP bietet seit gestern auf ihrer Internetseite ein Informationspaket zur Ebola-Infektion an. Damit sollen Apotheken für das Thema sensibilisiert und mit fachlichen Informationen unterstützt werden.

Denn „Apotheken sind für Menschen mit gesundheitlichen Problemen oft der erste Kontakt mit dem Gesundheitswesen“, erklärt FIP-Generalsekretär Luc Besançon. Angesichts der möglichen Verbreitung von Ebola auch außerhalb von Westafrika sei es wichtig, dass das Apothekenpersonal gut informiert sei. „Vorbereitet zu sein, ist der Schlüssel“, so Besançon. Daher hat die FIP Hinweise für das Apothekenpersonal und mehrere Poster zur Schnellinformation erarbeitet, die nun im Internet verfügbar sind.

Die meisten Informationen dürften sich eher an Apotheken in Ländern mit großer Gefahr für eine Ebola-Verbreitung wenden, aber angesichts des internationalen Reiseverkehrs gibt es für eine solche Infektion prinzipiell keine Grenzen. Für Apotheken in Deutschland dürfte aus den Hinweisen der FIP besonders der Aspekt zum Screening relevant sein. Demnach sollten Personen als Verdachtsfälle für eine Ebola-Infektion eingestuft werden, wenn sie Fieber über 38 Grad Celsius haben und innerhalb der zurückliegenden 21 Tage in einem Ebola-Infektionsgebiet waren oder Kontakt zu einem Ebola-Patienten hatten.

Angesichts der unspezifischen Symptome zu Beginn der Erkrankung liegt eine Verwechslung mit Influenza oder anderen Infektionen nahe. Aus pharmazeutischer Sicht bemerkenswert erscheint zudem der Hinweis, dass ASS, Diclofenac, Ibuprofen und andere NSAR mit thrombozytenaggregationshemmender Wirkung bei Ebola kontraindiziert sind, weil die Krankheit mit starken Blutungen einhergeht.

Zu den Informationen gelangen Sie hier.


Dr. Thomas Müller-Bohn


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