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Apothekenmarkt September
OTC-Versandhandel boomt
Im Versandhandel setzt sich im September die seit langem zu beobachtende gespaltene Marktentwicklung fort. Das Wachstum beruht ausschließlich auf dem OTC-Segment. Rx-Arzneimittel verlieren weiter und spielen eine immer geringere Rolle. Insgesamt verbuchte der Versandhandel laut aktuellen Zahlen von IMS Health im September 2014 ein Umsatzplus von acht auf 64 Millionen Euro.
Umsatztreiber waren dabei die OTC-Präparate, die weiterhin stark nachgefragt wurden und um 12 Prozent im September zulegten. Im Bereich der verschreibungspflichtigen Arzneimittel sanken die Umsätze hingegen erneut um sechs Prozent. In den ersten neun Monaten setzte der Arzneimittelversand insgesamt 575,7 Millionen Euro um. Das ist ein Plus von 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der OTC-Umsatz wuchs um gut elf Prozent auf 446,5 Millionen Euro. Rx verlor acht Prozent Umsatz auf 129,2 Millionen Euro.
Im September stieg der Absatz von Arzneimitteln über den Versandhandel um sieben Prozent. Der Anteil versendeter OTC-Arzneimittel dominiert mit 96 Prozent Marktanteil. Nur bei 300.000 von insgesamt 7,5 Millionen Packungen handelte es sich um rezeptpflichtige Medikamente. In den ersten neun Monaten verlor der Rx-Anteil um knapp zehn Prozent auf nur noch 3,3 Millionen Packungen, während die Zahl der verkauften OTC-Packungen um 6,4 Prozent auf gut 64 Millionen Stück zulegte.
Mengensteigerungen bei führenden OTC-Arzneigruppen
Über die Hälfte der führenden zehn OTC-Arzneigruppen im Versandhandel verbuchten im bisherigen Dreivierteljahr Mengensteigerungen im mittleren einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich. Am deutlichsten fiel der Zuwachs bei Schlaf- und Beruhigungsmitteln (+20%) aus. Für weitere Wachstumskategorien des Versandhandels wie etwa topische Schnupfenmittel (+10%), Antacida (+8%), Mittel gegen Verstopfung (+7%) und Analgetika (+3%) verzeichnete das Offizin-Geschäft im selben Zeitraum Rückgänge oder Stagnation.
Bei topischen Rhinologika zeigen IMS Health-Hintergrundanalysen zudem, dass der Absatz über den Versandhandel bei allen wichtigen Untergruppen (ATC4-Niveau) zweistellig wächst. Nicht nur Mittel, die bei länger andauernden Beschwerden zur Anwendung kommen (antiallergisch wirksame Rhinologika +13%, Präparate mit Kortison +25%) und daher häufig über den Versandhandel bezogen werden, sondern auch abschwellende Schnupfenmittel (+11%) legten zweistellig zu.
Berlin - 14.11.2014, 13:39 Uhr