Pilotprojekt soll bald starten

easyApotheken gerüstet für den Parkplatz

Berlin - 19.11.2014, 11:08 Uhr


Während es einige Apotheken gibt, die als Notlösung in Container ziehen, setzen die easyApotheken auf die bewusste Entscheidung für die flexible „Modul-Apotheke“ auf großen Supermarkt-Parkplätzen. Schon Anfang 2014 sollte das Konzept realisiert werden – doch das Genehmigungsverfahren erwies sich als komplizierter als gedacht. Nun sieht es so aus, als könnte es mit rund einjähriger Verzögerung in den nächsten Monaten tatsächlich mit dem Pilotprojekt losgehen.

Die „Lebensmittel Zeitung“ hatte kürzlich berichtet, dass im ersten Quartal 2015 auf einem Real-Parkplatz in Nordrhein-Westfalen der erste flexible easy-Standort entstehen soll. Es solle getestet werden, ob die Kundenfrequenz stimmt. Dass es nun erst ein Jahr später losgeht als zunächst angedacht, erklärt Stephan Just, Vorstand der easyApotheke (Holding) AG, mit der nicht ganz einfachen Genehmigung für das Projekt, aber auch mit der komplexen technischen Umsetzung des Moduls.

Nunmehr seien die wichtigsten Fragen jedoch geklärt, betonte er gegenüber DAZ.online. So sei das Standardmodul bereits abgenommen, sodass bei den Bauanträgen auf die statischen Berechnungen und Planungen zurückgegriffen werden kann. Doch Just räumt ein: „In der Praxis ist es leider weitaus komplizierter, Stellflächen zu erhalten.“ Es habe sich in den weiteren Gesprächen gezeigt, dass die Anzahl der Parkplätze der Supermärkte – deren Nähe easy bewusst sucht – meist so bemessen ist, dass sie genau den baurechtlichen Vorgaben entspricht. Überkapazitäten gebe es selten, daher habe man sich intensiv mit dem Thema Parkplatzschlüssel beschäftigen müssen. „Dies wird leider bei dem deutschen Baurecht bei jedem Modul ein Thema sein.“

Partner für Modul gefunden

Ein anderer Haken war, dass es komplexer als erwartet war, den Anspruch umzusetzen, mit dem angebotenen Modul nicht nur alle apothekenrechtlichen Vorgaben zu erfüllen, sondern auch einen hochwertigen modernen Baustandard zu bieten. „Hier haben wir uns ein bisschen mehr Zeit als geplant gelassen“, sagt Just. Auf der Expopharm im September habe man aber nun mit der Algeco GmbH, „dem Weltmarktführer für flexible Raumsysteme“, den Partner für das easyApotheke Modul vorstellen können.

Just ist zuversichtlich, dass nun jedenfalls das Pilotprojekt in NRW bald starten kann. Derzeit liefen die letzten Genehmigungsprozesse. Ebenso optimistisch ist er, was die weitere Expansion der easyApotheken angeht. easyApotheken würden inzwischen als „Gewinn für einen Standort wahrgenommen, und so gibt es immer weniger Hürden“, erklärt Just. „Wir haben jedenfalls unsere Hausaufgaben gemacht, erfüllen mit dem easyApotheke-Modul alle Anforderungen aus Bau- und Apothekenrecht und sind daher bestens gerüstet“.

In der Lebensmitteil Zeitung ist von 25 weiteren potenziellen Interessenten an der Modul-Apotheke die Rede. Gegenüber DAZ.online hält sich Just mit konkreten Zahlen zurück. Sowie das Pilotprojekt realisiert sei, werde man beginnen, „weitere passende Flächen für unsere Partner und Interessenten“ zu erschließen. Und wenn es mit den Containern nicht ganz wie gewünscht läuft, freut sich Just über weitere standfeste Apotheken. Jede zweite „echte“ Neugründung in Deutschland sei bereits eine easyApotheke, so der easy-Vorstand.


Kirsten Sucker-Sket


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