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Arzneimittelausgaben
KKH klagt über „Kostenexplosion“ bei Medikamenten
Die KKH Kaufmännische Krankenkasse hat ihre Ausgaben im Arzneimittelbereich für die ersten zehn Monate dieses Jahres unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Rund 640 Millionen Euro hat die Krankenkasse nach eigenen Angaben in diesem Zeitraum für Arzneimittel aus öffentlichen Apotheken ausgegeben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei das eine Kostensteigerung um fast zehn Prozent je Versichertem, so die KKH.
„Die hohen Ausgaben im Arzneimittelbereich belasten die Krankenkassen immer stärker“, mahnt Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH. Ein wesentlicher Faktor für die von ihm in regelmäßigen Abständen beklagte „Kostenexplosion“ sei, dass vermehrt teure Medikamente eingesetzt würden. „Moderne Therapie ist wichtig“, erklärte Kailuweit. Diese müsse aber auch mit angemessenen Preisen möglich sein. Im Blick dürfte er dabei die teuren neuen Hepatitis-C-Arzneimittel haben.
Und so übt der Kassen-Chef vor allem Kritik an der derzeitigen Form der Kosten-Nutzen-Bewertung und der anschließenden Preisverhandlung. Weil für neue Arzneimittel der zwischen GKV-Spitzenverband und Hersteller verhandelte Erstattungspreis auf Grundlage der frühen Nutzenbewertung erst zwölf Monate nach Markteintritt gilt, kann der Hersteller seinen Preis ein Jahr lang selbst festlegen. „Die Kassen zahlen also im Regelfall zwölf Monate lang zu hohe Preise für Medikamente“, heißt es vonseiten der Kasse. Kailuweit fordert: „Das muss sich unbedingt ändern.“ Zudem hält er eine Kosten-Nutzen-Bewertung für bereits auf dem Markt bestehende Arzneimittel für notwendig. Den Bestandsmarktaufruf hat die Große Koalition bekanntlich im Frühjahr aufgegeben.
Berlin - 12.12.2014, 17:59 Uhr