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Arzneimittelmanagement im Pflegeheim
AOK Nordost: Modell careplus zeigt positive Wirkung
Weniger Stürze, weniger vermeidbare Nebenwirkungen und weniger unnötige Medikamente: Dies sind die positiven Ergebnisse des careplus-Modells „Optimierte Arzneimittelversorgung für stationäre Alteneinrichtungen“ der AOK Nordost. Das careplus–Modell wurde das von 2011 bis 2013 in vier Pflegeeinrichtungen in Berlin in Kooperation mit Pflegern, Ärzten, Apothekern und geriatrischen Pharmazeuten umgesetzt.
Mit dem careplus-Modell, so meldet die AOK Nordost, sei die Rate vermeidbarer Nebenwirkungen um 80 bis 90 Prozent reduziert worden. Stürze seien zum Teil um etwa 60 Prozent gesenkt und Polypharmazie – verstanden als gleichzeitige Gabe von mehr als fünf unterschiedlichen Arzneimittelwirkstoffen – um 10 bis 30 Prozent auf durchschnittlich etwa fünf Verordnungen dauerhaft herabgesetzt worden. Zudem hätten die langzeitbetreuten Heimbewohner aufgrund dieser positiven Entwicklung etwa 25 Prozent seltener in Krankenhäuser eingewiesen werden.
Optimierte und auch neue Arbeitsstrukturen sowie erweiterte Kompetenzen in den geriatrischen Teams (Pflegekräfte, Ärzte und Apotheker) hätten dies ermöglicht, so die AOK Nordost. Dazu beigetragen hätten aber auch gezielte Risikokommunikation und Therapiebeobachtung in der Pflege und eine verstärkte Risiko-Nutzen-Bewertung der Arzneimitteltherapie der Ärzte sowie eine Qualitätssicherung durch geriatrische Pharmazeuten. Alle Versorger des jeweiligen Hauses seien aktiv eingebunden und in vierteljährlichen Optimierungszyklen regelmäßig zusammengebracht worden. Fallkonferenzen fanden bei Bedarf statt, eine geeignete Software wurde implementiert.
Berlin - 15.12.2014, 15:00 Uhr