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Großbritannien
„Geschenk“ an die akademische Forschung
Im Rahmen einer Partnerschaft mit dem britischen Medical Research Council (MRC) haben sieben globale Pharmaunternehmen eine Sammlung von 68 pharmazeutischen Substanzen für die akademische Forschung freigegeben, die sie selbst nicht prioritär weiter entwickeln wollen. Es handelt sich um den größten Fundus dieser Art weltweit.
Die Firmen, die ihre Forschungspipeline geöffnet haben, sind AstraZeneca, GlaxoSmithKline, Janssen Forschung & Development LLC, Lilly, Pfizer, Takeda und UCB. Die Gründe, warum sie für die Unternehmen nicht mehr so interessant sind, sind unterschiedlich. Manche waren zum Beispiel nicht hinreichend wirksam gegen die betreffende Krankheit.
Trotzdem sind sie für die Forschung nicht nutzlos, denn sie können auch für die Untersuchung anderer Indikationen oder von Krankheitsprozessen dienen. Die umfangreiche Kollektion beinhaltet Kandidaten im präklinischen Stadium, aber auch solche, die schon am Menschen getestet wurden. Die Verbindungen haben also durchaus bereits gewisse Entwicklungshürden genommen. Das Krankheitsspektrum umfasst Krebs, ADHS, Narkolepsie und Diabetes. Mindestens 24 sind bekanntermaßen gehirngängig und kommen deshalb für neurologische Indikationen in Frage.
Der Geschäftsführer des Medical Research Council Professor Sir John Savill freut sich: „Die schiere Größe und der Umfang des Pools, der von unseren Industriepartnern angeboten wird, sind beispiellos. Er ist für akademische Forscher höchst attraktiv. Eine vorherige Zusammenarbeit mit AstraZeneca dieser Art in kleinerem Umfang hat bereits ein riesiges Interesse erzeugt. Ich bin sehr gespannt, welche innovativen Ideen die talentierte britische Wissenschaft nun hervor bringt, wenn dreimal so viele Verbindungen auf dem Tisch liegen.“
Die Wissenschaftler können jetzt beim MRC Mittel für die weitere Erforschung der betreffenden Substanzen beantragen. Die Rechte an dem geistigen Eigentum (IP), das durch die Fremdverwertung der Verbindungen erzeugt wird, sind von Projekt zu Projekt unterschiedlich, entsprechen aber den gängigen Regelungen in der akademisch geführten Forschung.
Remagen - 19.12.2014, 15:00 Uhr