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Gesetzliche Krankenversicherung
Gröhe warnt vor vorschnellem Kassenwechsel
Nach der Beitragsreform für die GKV hat Gesundheitsminister Gröhe (CDU) die Versicherten vor vorschnellen Wechselentscheidungen gewarnt. Eine gute Kasse erkenne man an Leistung und am Preis. Sei eine andere Kasse zum Beispiel für Nachfragen schlechter zu erreichen, nütze auch ein besserer Preis nichts.
Die einzelnen gesetzlichen Krankenkassen können seit Jahresbeginn wieder über einen Teil der Beiträge bestimmen. Dazu wird der bisherige allgemeine Beitrag um 0,9 Punkte auf 14,6 Prozent gesenkt. Auf diesem Niveau ist es den Kassen möglich, einen Zusatzbeitrag zu erheben, dessen Höhe sie selbst festlegen können. Gröhe verspricht sich davon mehr Wettbewerb unter den Kassen. Rund 20 Millionen Krankenkassen-Mitglieder sollen ihm zufolge einen geringeren Beitragssatz zahlen.
Laut Bundesversicherungsamt haben 31 Krankenkassen mit insgesamt 18,1 Millionen Mitgliedern den Zusatzbeitragssatz auf 0,9 Prozent festgelegt, wodurch der Gesamtbeitragssatz gegenüber dem Jahr 2014 unverändert bleibt. Bei 35 Kassen mit insgesamt 14,8 Millionen Mitgliedern beträgt der Zusatzbeitragssatz zwischen 0,4 und 0,8 Prozent, fünf Kassen erheben einen Zusatzbeitragssatz von bis zu 1,2 Prozent. Der im Durchschnitt erhobene Zusatzbeitragssatz beträgt danach etwas mehr als 0,8 Prozent.
Der GKV-Spitzenverband listet auf seiner Internetseite die einzelnen Kassen mit ihren jeweiligen Zusatzbeiträgen auf. Die Vorstandsvorsitzende Dr. Doris Pfeiffer prognostiziert bereits steigende Zusatzbeiträge. Verantwortlich dafür seien die von der Regierung angekündigten Reformvorhaben, zudem stiegen die Ausgaben der Kassen schon heute schneller als ihre Einnahmen. Ende 2016 werden die Zusatzbeiträge im Durchschnitt bereits über einem Prozent liegen, schätzt die GKV-Chefin.
Berlin - 02.01.2015, 08:48 Uhr