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EU-Kommissar will Gesundheitsreformen
Europäer sollen alle gleich alt werden
Antrittsbesuch des neuen EU-Gesundheitskommissars: Am Donnerstag nahm Vytenis Andriukaitis an einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag teil. Der Litauer will in seiner Amtszeit die teilweise deutlichen Unterschiede in der Lebenserwartung der Bürger in Ost- und Westeuropa auf möglichst hohem Niveau angleichen. Es gelte hier, eine „dramatische“ Lücke zu schließen.
In Deutschland liegt die durchschnittliche Lebenserwartung nach Angaben des Bundestags-Informationsdienstes hib bei rund 81 Jahren, in der Europäischen Union im Mittel bei gut 80 Jahren. Dahingegen kommen Polen, Estland, die Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Litauen und Lettland nur auf Werte zwischen rund 74 und knapp 77 Jahren. Um diese „große Herausforderung“ anzugehen, so Andriukaitis, setze er unter anderem auf die Zusammenarbeit mit den nationalen Parlamenten. Gemeinsam sollten Wege gefunden werden, dieses Problem zu lösen. Als konkrete Handlungsfelder nannte er den Konsum von Tabak, Alkohol sowie das Thema falsche Ernährung.
Derweil hat die EU-Kommission ihre Absicht bekräftigt, wichtige Verhandlungen und Vorhaben im gesundheitspolitischen Bereich zum Abschluss zu bringen, unter anderem die Patientenrichtlinie und die Tabakproduktrichtlinie. Um die Nachhaltigkeit der Gesundheitssysteme stärker zu fördern, plant sie laut hib außerdem den Ausbau europäischer Referenznetzwerke, um Patienten durch grenzüberschreitende Kooperationen von spezialisierten Kliniken und Ärzten den Zugang zu einer bezahlbaren und hochwertigen Versorgung zu ermöglichen. Von elektronischen Gesundheitsdiensten verspricht sich die Kommission bei der medizinischen Versorgung eine Verbesserung von Qualität und Zugang.
Berlin - 16.01.2015, 13:00 Uhr