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Frist für Verhandlungen abgelaufen
Noch kein Erstattungbetrag für Sovaldi
Am 17. Januar ist die Frist für die Erstattungsbetragsverhandlungen für das Hepatitis-C-Arzneimittel Sovaldi® (Sofosbuvir) ergebnislos abgelaufen. Nun ist die Schiedsstelle am Zug. Sie hat weitere drei Monate Zeit, den von den Kassen zu erstattenden Preis festzusetzen. Allerdings können der Sovaldi-Hersteller Gilead und der GKV-Spitzenverband ihr noch zuvorkommen und sich während des Schiedsverfahrens auf einen Erstattungsbetrag verständigen.
Sovaldi® hat im vergangenen Jahr die Welt bewegt: Zum einen, weil das neue Arzneimittel für viele Hepatitis-C-Patienten einen echten Therapiefortschritt mit sich brachte, zum anderen wegen seines exorbitanten Preises. 28 Tabletten kosten knapp 20.000 Euro. Dies ließ vor allem die Krankenkassen zittern. Sie forderten angesichts dieses Falles, von der freien Preisbildung für neue Arzneimittel im ersten Jahr nach Markteintritt Abstand zu nehmen und den Erstattungsbetrag rückwirkend geltend zu lassen. Die Regierungsfraktionen reagierten allerdings verhalten auf solche Forderungen. Sicherlich beobachtete auch die Politik dieser Tage mit Spannung, ob sich Gilead und GKV-Spitzenverband auf einen Preis einigen können – und wie hoch dieser ist.
Doch vorerst gibt es kein Ergebnis. Bis zum 17. April hat nun die Schiedsstelle Zeit, den Erstattungsbetrag festzulegen. Beim GKV-Spitzenverband weist man jedoch darauf hin, dass eine Einigung auch im Schiedsverfahren noch möglich sei. „Wir halten den Gesprächsfaden fest“, so ein Sprecher des Verbands.
Berlin - 19.01.2015, 15:13 Uhr