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Positive Entwicklung
Nonprofit-Preis für MSD-Ebola-Impfstoff
MSD und NewLink Genetics werden ihren Ebola-Impfstoff-Kandidaten für am GAVI-Programm teilnehmende Länder zum niedrigstmöglichen Preis bereitstellen. Das kündigten die beiden Kooperationspartner im Rahmen der Wiederauffüllungskonferenz der globalen Impfallianz GAVI am Montag in Berlin an. Der Impfstoff befindet sich derzeit in Phase-I-Studien. Sobald die Zulassung dafür vorliege, werde man den Impfstoff „den ärmsten Ländern der Welt für einen Not-for-Profit-Preis zugänglich machen“.
Ein weiterer Ebola-Impfstoff ist nach Forscherangaben gut verträglich und aktiviert das Immunsystem. Er wurde an 60 gesunden Freiwilligen getestet. Die Zahl der Antikörper gegen Ebola sei nach der Impfung deutlich gestiegen, schreiben die Forscher um Adrian Hill von der britischen Universität Oxford im „New England Journal of Medicine“. Ob das für eine erfolgreiche Abwehrreaktion des Körpers ausreicht, müssten weitere Tests in Afrika zeigen.
Einen ähnlichen Impfstoff (cAd3-EBO) hatten US-Forscher bereits im November vorgestellt. Die Immunantworten beider Impfstoffe sollen in etwa vergleichbar sein. Der US-Impfstoff war an 20 gesunden Teilnehmern getestet worden – in beiden Studien entwickelten je zwei Probanden Fieber, das aber schnell zurückging. An der Entwicklung der Impfstoffe war der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline beteiligt, der in der vergangenen Woche bereits damit begonnen hatte, erste Dosen nach Liberia zu schicken.
Ende in Sicht
Derweil ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO ein Ende der Ebola-Epidemie in Sicht. In Guinea, Liberia und Sierra Leone wurden bislang 22.057 infizierte Menschen registriert, 8795 davon sind gestorben. Nun seien zum ersten Mal seit Juni 2014 in diesen drei am stärksten betroffenen Ländern innerhalb einer Woche weniger als 100 Menschen an Ebola erkrankt. Diese gute Nachricht macht zugleich einen Test in Afrika schwierig: Nur noch punktuelle, lokale Ausbrüche der Krankheit bedeuten für die Erprobung des Impfstoffes einen immensen logistischen Aufwand. Anfang Februar sollen die Tests in Afrika beginnen.
Auch die Bundesregierung ist zuversichtlich, dass das Schlimmste überstanden ist: „Wir sehen Licht am Ende des Tunnels“, sagte der Beauftragte der Bundesregierung, Walter Lindner, am Freitag in Berlin. Vor Weihnachten habe es in Westafrika noch jede Woche etwa 300 Neuinfektionen gegeben. Jetzt gelte es, im Kampf gegen die Krankheit nicht nachzulassen, damit sie nicht wieder voll ausbreche. Guinea, Liberia und Sierra Leone müssten Ebola-frei gemacht werden. Zudem gelte es, schon jetzt Lehren aus der Katastrophe und dem internationalen Einsatz zu ziehen.
Berlin - 30.01.2015, 13:49 Uhr