Screeningtest von Stada

Schnelltest zur Erkennung von Ebola-Infektionen

Berlin - 09.02.2015, 16:24 Uhr


STADApharm vertreibt ab März weltweit einen geräteunabhängigen Ebola-Schnelltest. Er weist innerhalb weniger Minuten eine Ebola-Infektion im fortgeschrittenen Stadium nach und ist ausschließlich zur Anwendung durch medizinische Fachkräfte bestimmt, teilt das Unternehmen mit. Damit will Stada zur weiteren Eindämmung der Ebola-Epidemie beitragen. Die Testkits können Ärzte, Kliniken und Hilfsorganisationen bei Stada oder über den pharmazeutischen Großhandel für 3,20 Euro netto bestellen.

Mit dem Screeningtest könnten infizierte Personen innerhalb kürzester Zeit erkannt, von ihrem Umfeld isoliert und weitere Diagnoseschritte eingeleitet werden, erklärt STADApharm-Geschäftsführer Lothar Guske. Das beschleunige und erleichtere das Quarantänemanagement in den Katastrophengebieten. Der Schnelltest funktioniere auch unabhängig von der Stromversorgung. Als Probenmaterial für den Nachweis des hochvirulenten Erregers eigne sich unter anderem Serum, das beispielsweise aus einer mechanisch aufbereiteten Blutprobe gewonnen wird. Für die Analyse muss die Probe auf das Testsystem aufgetragen werden. Danach wird über einen Antigennachweis Auskunft über das Vorliegen einer Ebola-Infektion im fortgeschrittenen Stadium gegeben.

Entwicklung und Produktion des Ebola-Schnelltests verantwortet die Senova Gesellschaft für Biowissenschaft und Technik mbH, ein auf immunologische Schnelltests spezialisiertes Unternehmen aus Weimar. Die Sicherheit des Tests wurde von Senova anhand mehrerer Hundert Realproben in Guinea validiert, so Stada. Als ein zentrales Anwendungsgebiet für den Schnelltest sieht Senova-Inhaber Hans Hermann Söffing die Untersuchung von verstorbenen Ebola-Opfern – bei ihnen sei die Viruslast so hoch, dass ein bloßer Rachenabstrich genüge, um den Schnelltest durchzuführen. Die Isolation könne somit extrem schnell erfolgen. „Das ist besonders deshalb wichtig, weil sich in den Hauptinfektionsgebieten erfahrungsgemäß zahlreiche Menschen durch den Kontakt mit Toten anstecken.“


DAZ.online


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