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Apothekenmarkt
Hepatitis-C-Arzneien sorgen für Umsatzsprung
Neue Arzneimittel zur Hepatitis-C-Therapie haben im vergangenen Jahr zu erheblichen Umschichtungen bei den umsatzstärksten Arzneimitteln gesorgt. Insgesamt verbuchten die nach Umsatz führenden zehn Arzneimittelgruppen im Apothekenmarkt im Jahr 2014 ein Umsatzwachstum von 21 Prozent. Am stärksten legten antivirale Mittel (exkl. HIV) mit über 200 Prozent zu.
Laut IMS-Health ist dieses extreme Marktwachstum (+ 222%) auf Neueinführungen zur Hepatitis-C-Therapie zurückzuführen. Der Umsatz dieser Gruppe stieg von 205,3 Millionen Euro innerhalb eines Jahres auf 661 Millionen Euro. Weiterhin legte der Umsatz von Arzneimitteln aus den Bereichen Immunmodulatoren und Krebstherapeutika zu: Anti-TNF Produkte (24%), Immunsuppressiva (+31%) und Proteinkinasehemmer (+18%). Schließlich zählte auch die Gruppe der Virustatika zur AIDS-Behandlung zu den zweistellig wachsen Segmenten (+15%).
Das zweistellige Plus verdankt sich laut IMS-Health unter anderem dem Umstand, dass innovative Therapien immer häufiger die ambulante Behandlung ernster Erkrankungen ermöglichen. Desweiteren trägt der ab Januar gesunkene Herstellerrabatt auf patentgeschützte, festbetragsfreie Arzneimittel zum Wachstum bei.
Die Mengenentwicklung innerhalb der zehn führenden Arzneimittelgruppen im Apothekenmarkt weist unter anderem auf Mehrbedarfe bei chronischen Erkrankungen wie z.B. Herz-Kreislauf-Leiden und rheumatischen Beschwerden hin. Aber auch Ulkustherapeutika (+4%) und Hypnotika/Sedativa (+5%) waren durch Absatzsteigerungen im mittleren einstelligen Bereich gekennzeichnet.
Absatz stagniert
Trotz geringer Zuwächse stagnierte der Absatz von Arzneimitteln in der Apotheke insgesamt. Ein Grund dafür liegt laut IMS Health in der Entwicklung der führenden drei Arzneimittelgruppen, die sämtlich zur Linderung von Erkältungsbeschwerden dienen. Diese verbuchten Rückgänge oder stagnierten: Schmerzmittel (-1%), topische Schnupfenmittel (-0,1%) und Auswurfmittel ohne antiinfektive Komponente (-13%). Zu Beginn des Jahres 2013 führte eine außergewöhnlich starke Erkältungswelle zu hohem Zuwachs in den relevanten Präparategruppen. Im letzten Jahr verlief die Erkältungswelle dagegen deutlich schwächer. Ein weiterer Grund lag darin, dass bei Rx-Arzneien mehr Groß- und weniger Kleinpackungen abgegeben wurden.
Berlin - 16.02.2015, 17:15 Uhr