Abwahl gescheitert

Berliner KV-Vorstand darf weitermachen

Berlin - 20.02.2015, 16:04 Uhr


Drei Jahre nach der Affäre um hohe Sonderzahlungen ist der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin (KV) im Amt bestätigt worden. Mehr als die Hälfte der Stimmen wurden jeweils für die Amtsenthebung abgegeben – für die Abwahl der Vorstandsmitglieder wäre eine Zweidrittel-Mehrheit der anwesenden Mitglieder erforderlich gewesen. Bis zur Neuwahl Anfang 2017 dürfen alle drei weitermachen.

Im Dezember 2014 waren die Anträge auf Amtsenthebung gestellt worden. Am gestrigen Donnerstagabend hatte die Vertreterversammlung nun über die Zukunft der drei Vorstandsmitglieder Dr. Angelika Prehn (Vorsitzende), Dr. Uwe Kraffel (Stellvertreter) und Burkhard Bratzke (Mitglied) zu entscheiden. Die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit kam jedoch nicht zustande – für keinen der drei Vorstände. Von den anwesenden 37 Vertretern erhielt Prehn 21 Ja- und 15 Nein-Stimmen, Kraffel 20 bzw. 15 und Bratzke 20 bzw. 16. Alle drei bleiben somit bis zur turnusgemäßen Neuwahl Anfang 2017 im Amt.

Das Ergebnis sei ein Zeichen, erklärte Prehn heute in einer Mitteilung. „Ich danke denjenigen, die mir zutrauen, mich in der verbleibenden Amtszeit weiter für die Berliner Ärzte, Psychotherapeuten und Patienten einzusetzen. So wie ich es immer getan habe.“ Sie freue sich auf eine Rückkehr zur Sacharbeit. Ob eine gute Zusammenarbeit bis zur turnusgemäßen Neuwahl möglich sein wird, muss sich zeigen. Die „Ärzte Zeitung“ berichtet, unmittelbar nach der Abstimmung sei bereits ein Dringlichkeitsantrag gestellt worden, in dem der Vorstand aufgefordert wird, „politische Verantwortung“ zu übernehmen und zurückzutreten.


DAZ.online


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