Impfschutz-Quote

Kinder im Westen schlechter geimpft

21.04.2015, 09:30 Uhr

Kinder im den östlichen Regionen Deutschlands sind besser geimpft als im Westen. (Foto: Barmer GEK)

Kinder im den östlichen Regionen Deutschlands sind besser geimpft als im Westen. (Foto: Barmer GEK)


Berlin – Kinder in Westdeutschland sind seltener gegen Masern, Mumps, Röteln und andere Krankheiten geimpft als Gleichaltrige in Ostdeutschland. Die Quoten für alle empfohlenen Impfungen waren bei den Schuleingangsuntersuchungen 2013 in den neuen Bundesländern im Durchschnitt höher als die in den alten, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Montag berichtete. Zwischen den einzelnen Bundesländern gab es zum Teil große Spannweiten.

Besonders deutlich sind die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland demnach etwa bei der Quote für die Hepatitis-B-Impfung. In den neuen Ländern lag sie bei 92,3 Prozent – 5,0 Prozentpunkte höher als im Westen. Bei Impfungen gegen Diphterie, Tetanus, Polio, Pertussis und Hib (Haemophilus influenzae Typ b) lagen die Quoten im Schnitt um 1,6 Prozentpunkte höher als in Westdeutschland. Bei Masern, Mumps und Röteln betrug der Unterschied 1,4 Prozentpunkte. Auch die Akzeptanz neuerer Impfungen wie etwa gegen Meningokokken-C ist demnach im Osten deutlich höher. Hier lagen die Quoten 5,9 Prozentpunkte auseinander.

Die größten Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern gab es bei der Impfung gegen Varizellen. Mit 59,4 Prozent war die Quote für die zweite Impfung in Bremen am niedrigsten und mit 90,9 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern am höchsten. Untersucht wurden insgesamt rund 690.000 Kinder. Die meisten von ihnen konnten Impfausweise vorlegen: In den neuen Bundesländern hatten 93 Prozent der Kinder ein solches Heft, in den alten Bundesländern 92,4 Prozent.

Impflücken schließen!

Impfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen, betonte das RKI anlässlich der derzeit laufenden zehnten Europäischen Impfwoche unter dem Motto „Impflücken schließen“. Dennoch gebe es immer noch Impflücken in allen Altersstufen. „Wer sich impfen lässt, zeigt damit nicht nur Verantwortungsgefühl für sich selbst, sondern für die gesamte Gesellschaft“, erklärte auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). „Wir brauchen jetzt eine Kraftanstrengung von Ärzten, Kitas, Schulen und allen anderen Verantwortlichen, um die Impflücken zu schließen.“ Mit dem Präventionsgesetz werde die Beratung und Aufklärung zum Impfschutz verbessert.


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