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Berlin – Nicht nur Inhalt oder Risiken, auch die Darreichungsform eines Medikaments kann eine apothekerliche Beratung erforderlich machen. Jedes dritte verordnete Medikament (31 %) ist allein wegen seiner Darreichungsform besonders beratungsbedürftig – im letzten Jahr gaben die rund 20.000 Apotheken insgesamt rund 190 Millionen entsprechende Packungen zulasten der GKV ab. Das hat das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) anhand von Rezeptdaten GKV-Versicherter ermittelt. Nicht erfasst wurde die Abgabe von Medikamenten ohne Rezept und an Privatversicherte.
„Viele Medikamente sind komplizierter anzuwenden als allgemein angenommen“, erklärt Dr. Andreas Kiefer, Vorstandsvorsitzender des DAPI und Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK). Eine Tablette unzerkaut zu schlucken, sei vergleichsweise einfach. Schwieriger sei es, sich selbst Insulin zu spritzen oder mit einem Pulverinhalator richtig zu inhalieren. Allerdings bemerkten Patienten es meist nicht, wenn sie Arzneimittel falsch anwenden, was die Wirksamkeit eines Präparats verändern oder zu unerwünschten Wirkungen führen könne. „Jeder Patient sollte in der Apotheke die richtige Anwendung seiner Medikamente zeigen oder erklären lassen“, rät Kiefer.
Bundesweit der größte Anteil beratungsintensive Darreichungsformen entfiel auf die Darreichungsformen, die grundsätzlich nicht geteilt werden dürfen (87 Mio. Packungen). „Apotheker beraten zur Teilbarkeit, weil wir aus Studien wissen, dass Patienten rund ein Viertel aller Tabletten vor der Einnahme teilen“, konstatiert der BAK-Präsident. Auf Platz zwei und drei folgen Medikamente zur Injektion bzw. Infusion (29 Mio. Packungen) und Medikamente zur Inhalation (19 Mio. Packungen). Weitere erfasste Darreichungsformen waren Medikamente zur Anwendung am Auge, in der Nase, in der Vagina oder im After.
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