Bundesprüfer warnen

Belastete Zuchtfische

04.05.2015, 11:45 Uhr

Die Zahlen über antimikrobielle Medikamente in Zuchtfischen ist alarmierend. (Foto: Bilderbox)

Die Zahlen über antimikrobielle Medikamente in Zuchtfischen ist alarmierend. (Foto: Bilderbox)


Berlin – Der Bundesregierung liegen einem Bericht des „Spiegel“ zufolge alarmierende Zahlen über antimikrobielle Medikamente in Fischprodukten aus Zuchtbetrieben vor. Bei Untersuchungen im Rahmen des Europäischen Schnellwarnsystems für Lebensmittel meldeten die Prüfer in 183 Fällen Nachweise von pharmakologisch wirksamen Stoffen.

Überwiegend handelt es sich laut „Spiegel“ um Rückstände der Fischarznei Malachitgrün, die im Verdacht steht, Krebs zu erregen und Erbgut zu schädigen. Das Antiparasitikum darf bei Speisefischen nicht als Arzneimittel angewendet werden. Zudem seien Abbauprodukte verschiedener Antibiotika und Antiseptika nachgewiesen worden.

Bei Krustentieren wurden 306 Fälle solcher Abbauprodukte gemeldet. Die Daten stammen aus Untersuchungen von Lachsen, Forellen oder Shrimps aus Aquakulturen im Zeitraum von 2005 bis Ende März 2015. Bei sechs Prozent aller Stichproben fanden die Kontrolleure demnach Arzneimittel. Aus welchen Betrieben die belasteten Proben im Einzelnen stammen, kann das Bundeslandwirtschaftsministerium laut Bericht nicht sagen.

Für Oliver Krischer, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen, sind die Ergebnisse ein deutlicher Hinweis darauf, dass in der Fischzucht Medikamente, im Falle von Malachitgrün sogar illegal, ins Futter gemischt werden. „Dieser Masseneinsatz von Arzneien sorgt für Resistenzen und gefährdet die Gesundheit von Menschen“, sagte Krischer dem „Spiegel“.


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