DAZ.online-Wochenschau

Berufsbild, Retaxationen und Diskussion über Calcium

Stuttgart - 31.10.2015, 07:30 Uhr

(Fotos: kuarmungadd/Fotolia.com; AdKÄ; Screenshot/Internet; Archiv; Zerbor/Fotolia.com; Alex Master/Fotolia.com)

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Nach dem Leit- wird nun das Berufsbild diskutiert, Anzahl und Höhe der Retaxationen wurden erhoben, zwei Studien stellen die Empfehlungen zu Calcium in Frage und ein Cannabis-Fertigarzneimittel wird nicht zugelassen. Der pharmazeutische Rückblick in der DAZ-Wochenschau.

Neues Berufsbild der Apotheker

Über ein neues Berufsbild können die Apotheker ab diesem Sonntag auf der Website www.berufsbild-apotheker.de diskutieren. Der vorliegende Entwurf lehnt sich an das Perspektivpapier „Apotheke 2030“ an und passt das Berufsbild eher behutsam an. Wer andere Vorstellungen hat oder grundlegend etwas ändern möchte, sollte sich zu Wort melden.

3140 Euro Verlust durch Retax

Der Pharmagroßhändler Noweda hat eine Umfrage zu Retaxationen durchführen lassen, an der 400 Apotheken teilgenommen haben. Im Durchschnitt bekommt jede Apotheke im Jahr 96 Retaxationen, davon ein Drittel Nullretaxationen. Die durchschnittliche jährliche Belastung liegt laut Umfrage bei 3140 Euro.

Aus für HES-haltige Infusionslösungen

Das BfArM untersagte ab sofort, die Hydroxyethylstärke(HES)-haltigen Infusionslösungen Infukoll® HES, Vitafusal® und VitaHES® vom Serumwerk Bernburg in Verkehr zu bringen. Zuvor hatten Studien mit diesen Präparaten eine erhöhte Mortalität bei Sepsis-Patienten und ein erhöhtes Risiko für Nierenschädigungen gezeigt. 

Pfizer will Allergan schlucken

Der Pharmariese Pfizer ist in seiner langen Geschichte weniger durch eigenes Wachstum als durch Fusionen und Übernahmen groß geworden. Nun will er den Botox-Hersteller Allergan schlucken, dessen Börsenwert etwa halb so groß ist wie sein eigener.

Bald Apothekenketten in Griechenland?

Ein Gesetzentwurf der griechischen Regierung sieht vor, Apothekenketten zu erlauben und die Apothekenpflicht bestimmter Arzneimittel mit niedrigem Wirkstoffgehalt aufzuheben. Damit will das hochverschuldete eine Forderung der internationalen Gläubiger erfüllen.

Kommentar zum DocMorris-Boni-Prozess

Aus Sicht der Europäischen Kommission beeinträchtigt das deutsche Rx-Boni-Verbot für ausländische Versandapotheken den freien Warenverkehr in der EU. DAZ-Redakteur Thomas Müller-Bohn kontert, dass Wettbewerb kein Selbstzweck sein darf und „bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln überhaupt kein gültiges Argument“ ist.

Kein Cannabis-Präparat in Deutschland

Das BfArM hat einem Cannabis-Fertigarzneimittel die Zulassung versagt. Die Studienlage reiche nicht aus, berichtet die „Wirtschaftswoche“. Der Hersteller Bionorica hat dafür wenig Verständnis: Sein Cannabis-Präparat Kachexol sei identisch mit dem US-amerikanischen Marinol – und das sei doch in der EU schon einmal zugelassen gewesen.

Keine Calcium-Substitution mehr?

Zwei Studien im renommierten British Medical Journal stellen die bisher „in Stein gemeißelte“ Empfehlung in Frage, bei älteren Patienten auf eine ausreichende Calcium-Zufuhr zu achten und gegebenenfalls zu supplementieren. Experten warnen nun vor dem falschen Eindruck, Calcium sei unwichtig. Der Bedarf müsse individuell geprüft werden.


Dr. Wolfgang Caesar (cae), Biologe
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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