Epidemie in Lateinamerika

Brasilien setzt auf Zika-Tests aus Deutschland

Brasília - 04.02.2016, 07:30 Uhr

Eine Mitarbeiterin des Gesundheitsministeriums in Peru untersucht Larven der Moskitoart Aedes aegypti. (Foto: picture alliance / AA)

Eine Mitarbeiterin des Gesundheitsministeriums in Peru untersucht Larven der Moskitoart Aedes aegypti. (Foto: picture alliance / AA)


Um die mit Schädelfehlbildungen bei Neugeborenen verbundenen Infektionen schnell zu diagnostizieren, will die brasilianische Gesundheitsbehörde einen Test aus Deutschland anwenden. Dies ist die erste Vermarktung des Verfahrens.

Im Kampf gegen das Zika-Virus will Brasilien auf neue Diagnosetests aus Deutschland setzen. Wie die Gesundheitsbehörde Anvisa am Mittwoch mitteilte, werde man landesweit Antikörper-Tests des Unternehmens Euroimmun aus Lübeck zulassen. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben das „weltweit erste Komplett-Paket für den serologischen Nachweis von Zika-Virus-Infektionen entwickelt“.

Neben Zika sollen mit dem Testsystem in Brasilien auch das Dengue- und das Chikungunya-Fieber schneller festgestellt werden können. Mangelhafte Diagnosetests sind ein Grund dafür, dass es in dem weltweit am stärksten betroffenen Land bisher nur grobe Schätzungen zur Zahl der Infektionen gibt - Zika steht im Verdacht bei einer Infektion von Schwangeren Schädelfehlbildungen bei deren Babys auszulösen. Symptome für eine Infizierung sind Hautrötungen, Fieber und Gelenkschmerzen. In rund 80 Prozent der Fälle bleibt eine Infektion aber unbemerkt.

Test wurde zum ersten Mal zugelassen

„Es ist das erste Mal, dass die Vermarktung dieser Produkte zugelassen worden ist“, sagte der Vertreter des Unternehmens in Brasilien, Gustavo Janaudis, der Deutschen Presse-Agentur. Die Regierung von Staatspräsidentin Dilma Rousseff steht unter Druck, wegen der Zika-Ausbreitung Schutz- und Diagnoseverfahren zu verbessern. Die Zahl bestätigter Schädelfehlbildungen seit Oktober 2015 liegt bei 404, davon hatten sich mindestens 17 Frauen in der Schwangerschaft mit Zika infiziert.


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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