Schmerzbehandlung

Centrexion erwirbt drei Analgetikaprojekte von Boehringer Ingelheim

Stuttgart - 01.04.2016, 15:45 Uhr

Das US-Biotechunternehmen Centrexion Therapeutics will ein „Schmerz-Powerhouse“ schaffen. (Foto: Screenshot / DAZ)

Das US-Biotechunternehmen Centrexion Therapeutics will ein „Schmerz-Powerhouse“ schaffen. (Foto: Screenshot / DAZ)


Das US-Biotechunternehmen Centrexion Therapeutics hat drei Analgetika-Kandidaten von Boehringer Ingelheim übernommen. Damit verfügt die vom früheren Pfizer-Chef Jeffrey Kindler mitgegründete Firma nach eigenen Angaben über eine der größten Entwicklungspipelines für nicht-opioide Schmerzmittel.

Boehringer Ingelheim hat drei in der Entwicklung befindliche Analgetika an das US-Biotechunternehmen Centrexion Therapeutics abgegeben. Wie das Unternehmen aus Baltimore im US-Bundesstaat Maryland mitteilte, handelt es sich bei den Produktkandidaten um CNTX-6970, einem CCR2-Antagonisten, um CNTX-6016, einer neuen Generation von Cannabinoid CB2 Agonisten sowie um CNTX-0290, einem Somatostatin SSTR4 Agonisten. Die eigene Pipeline von Centrexion bestehe darüber hinaus aus dem ersten und einzigen injizierbaren analgetischem Capsaicin. Finanzielle Details des Geschäfts wurden nicht bekanntgegeben.

Ziel ist ein „Schmerz-Powerhouse“

Centrexion Therapeutics wurde im November 2013 gegründet und wird von dem früheren Pfizer-Chef Jeffrey Kindler sowie dem ehemaligen Celgene-Boss Sol Barer geführt. Das Unternehmen hat sich nach eigenen Angaben bislang mit 58 Millionen Dollar an Fremdmitteln finanziert. Es konzentriert sich auf die Behandlung chronischer Schmerzen mithilfe von Nicht-Opioiden sowie nicht chirurgischen Therapien. „Centrexion strebt an, den Schmerbehandlungsmarkt neu zu definieren und Patienten mit chronischen Schmerzen neue Perspektiven zu geben“, sagte Firmenchef Kindler. Ziel sei es, mit der aktuellen Übernahme ein „Schmerz-Powerhouse“ zu schaffen.  

Boehringer konzentriert sich auf ZNS-Erkrankungen

Klaus Mendla, Global Head of Business Development and Licensing CNS bei Boehringer Ingelheim begründete die Abgabe der drei Schmerzmittelprojekte damit, dass Boehringer seinen Fokus mittlerweile auf Erkrankungen des Zentralen Nervensystems und richte und dabei beispielsweise Alzheimer, Schizophrenie und Depression adressiere.

Die Forschung und Entwicklung von Schmerzmitteln hat in den vergangenen Jahren immer wieder Rückschläge erlitten. Das Risiko in der klinischen Forschung ist erheblich. Eine neue Generation von Opioiden hat jedoch neue Geschäftsmöglichkeiten für Pharmaunternehmen geschaffen.


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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