Individualisierte Therapie

Retax D6

Bielefeld - 01.04.2016, 13:30 Uhr

Gegen den Retax-Wahnsinn: Dem Team der Apotheke kann geholfen werden. (Foto: Benjamin Götte / Fotolia | Montage: jh / DAZ)

Gegen den Retax-Wahnsinn: Dem Team der Apotheke kann geholfen werden. (Foto: Benjamin Götte / Fotolia | Montage: jh / DAZ)


Die Hahnoglob GmbH bietet jetzt eine patientenindividuelle Globuliherstellung an. Für Apotheken gibt es am Freitag ein kostenloses Angebot.

Der Trend zur Individualisierung der Therapie hat nun auch die Homöopathie erreicht. Die Hahnoglob GmbH in Bielefeld bietet ab sofort die individuelle Herstellung von Globuli an. So lässt sich die Therapie gezielt an das Lebensumfeld der Patienten anpassen.

Das Prinzip ist einfach, denkt aber die Leitidee der Homöopathie, gleiches mit gleichem zu heilen, konsequent zu Ende: Als Beispiel nennt der Herstellungsleiter, Dieter Bürgy, die neulich hergestellten Globuli auf Basis der Deckfedern eines Wellensittichs. Die Patientin hatte auf die Berührung des Tieres oft mit Hautausschlag und Übelkeit reagiert. Nun wird homöopathisch therapiert und die gemahlenen Federn zu Globuli in der Potenz D6 aufgearbeitet.

Kostenloses Angebot für Apotheken

Aber nicht nur Tierallergien sind ein Anwendungsgebiet. Aus nahezu jedem Material, welches beim Patienten Krankheiten oder Unwohlsein auslöst, lassen sich Globuli einer gewünschten Potenz erstellen. Als Beispiele nennt Herr Bürgy neben Dokumenten wie Steuerbescheiden auch technische Geräte wie Telefone und Computer, die bei vielen den Alltag doch erheblich negativ beeinflussen.

Denkbar wären selbstverständlich auch Kleidungsstücke von nicht besonders beliebten Mitmenschen. Dank weitgehender Automatisierung erfolgt die Herstellung der Präparate zum relativ günstigen Preis von etwas mehr als 20 Euro für 20 Gramm Globuli. Da die Herstellung als Individualrezeptur durchgeführt wird, ist auch keine Registrierung jeder einzelnen Formulierung nötig. 

Für Apothekenteams gibt es zum Kennenlernen an diesem Freutag ein kostenloses Angebot: Aus per Fax eingesandten Retaxbescheiden erstellt Hahnoglob individuelle Globuli in der Potenz D6.

Es bietet sich an, diese bei Teambesprechungen gemeinsam einzunehmen, um sich vor weiteren Retaxierungen zu schützen. Herr Bürgy warnt allerdings vor einer klassischen Erstverschlimmerung, die nach seiner Einschätzung recht häufig auftritt. Auch ist eine längerfristige und regelmäßige Einnahme nötig. Nicht zuletzt sollten Globuli für jeden in Frage kommenden Kostenträger eingenommen werden. Herr Bürgy empfiehlt daher für das kostenlose Angebot die Retaxbescheide der AOK als größter Krankenkasse.

Retaxbescheide faxen

Die Retaxbescheide nebst Absenderadresse dürfen (zunächst jeweils nur einer pro Apotheke) an folgende Faxnummer gesendet werden: 0711/2582-291. Zu beachten ist, dass keine Laserfaxe verwendet werden sollten, da der Einfluss von Strahlung auf Homöopathie ja nach wie vor ungeklärt ist. Eine Ausrichtung des Faxgeräts Richtung Erdmittelpunkt könnte hingegen von Vorteil sein.

Ob die Verwendung von mentholhaltiger Zahncreme kurz vor dem Faxvorgang eine Rolle spielt, lies sich bis zum Redaktionsschluss nicht klären. Um dies zu erforschen und die Wirkung der Globuli generell zu bewerten, könnte sich Herr Bürgy eine langfristige Anwendungsbeobachtung vorstellen. So könnten die Retaxbescheide doch noch zu etwas Gutem nützlich sein: Sollten die Retax-Summen in den teilnehmen Apotheken sinken, könnte dies als Indiz der Wirksamkeit herangezogen werden. 


Dr. Marc Muchow, Apotheker, Autor DAZ.online
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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8 Kommentare

Retax D6 Glob aus Bielefeld

von Dr. Peter Post am 02.04.2016 um 15:05 Uhr

Das ist ja mal ein leicht zu durchschauender Aprilscherz gewesen, denn bekanntlich gibt es Bielefeld gar nicht!

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Jetzt hab' ich ....

von ich am 02.04.2016 um 14:32 Uhr

...Rücken !

Mein Faxgerät ist eines dieser wahnsinnig neuen, ultramodernen Ungetüme, die alles könnnen ausser Brotbacken.

Nachdem ich endlich hoch genug auf der Klappleiter stand, um es gen Erdmittelpunkt zu halten, rutschte die Scanner-Abdeckung gegen mein Knie, riß das WLAN-Kabel raus und ich fiel . Gehört hat das niemand, da ich mich zur absoluten Strahlungsabschirmung in eine extra zusammengetackerte Bleikammer zurückgezogen hatte.Erst gegen 20.00 Uhr kam mein Gatte in die Apotheke, da er sich über mein Ausbleiben gewundert hat und fand mich.

Außerdem war die Nummer andauernd "zur Zeit nicht erreichbar".

Deshalb kann ich mich erst heute beschweren und kündige meine Bestellung für Montag hiermit vorab schriftlich an !

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Dringende Bestellung

von Dr.Diefenbach am 01.04.2016 um 16:57 Uhr

Also bei mir wurden heute bereits elfundelfzig Fläschchen Retaxia C66 geordert,da diese Kombination gigantisch wirkt,wenn aus GKV Land entsprechende Bitten kommen.Übrigens kann man heute durch 111 Herrmann unser oder 222 Angela-zismen ohne !Versprecher sämtliche Retaxationen von 2000-2030,dem Schlusspunkt unseres Geheimpapiers,auflösen.Und man bekommt sogar noch D-Mark (allerdings)direkt überwiesen.Auch entschuldigen sich alle Kassen,vor allem BEK und DAk mit Blumen und Wein persönlich in allen Apotheken für ungebührliches Verhalten der letzten Zeit.Dann soll man noch 2g Von Friedericus Schmitticus D6 in einer Dosis dazu ordern.Die genannte Firma liefert über ausländische Versender mit Bonusgutscheinen frei Haus.Bonus heißt zB eine freie Übernachtung im neuen ABDA Haus.Achtung!!Wer dort aber nach Verwendung von hessischer Weidenrindenemulson W1 erwischt wird,um besser zu schlafen,der muss zur Strafe dem ABDA Vorstand beim eigenhändigen Streichen der Jägerstrasse helfen.Was hilft da wohl weiter??Sie wenden sich am besten an die nächste Notdienstapotheke,denn da gilt ab heute die 36 Stunden Tagesschicht unter Abzug des Notdiensttarifes.Der soll an jedem ersten April übrigens um 100 Prozent erhöht werden,der sich schlecht betragen hat(hier führen die Landesverbände jetzt Statistik),der bekommt 125 Punkte Abzug und muss sich beim nächsten Apothekertag im Büßergewand der Hauptversammlung präsentieren

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Ich hätte gerne...

von Bug Rogers am 01.04.2016 um 16:40 Uhr

...Ihren Artikel hochpotenziert als Haarwaschmittel. Geht das?

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ApothekerInnen haben Pharmazie studiert

von Doris Köhler am 01.04.2016 um 15:03 Uhr

... denke ich. Und dies ist ein offizielles Organ der Apotheker, oder?
Wie kann es sein, dass hier Werbung für wirkungslose Zuckerkügelchen gemacht wird? Wie JEDE studierte Pharmazeutin wissen SOLLTE, kann bei einer so hohen Verdünnung nichts mehr in den Globuli drin sein, was irgendwie wirken könnte. Individualisierung hin oder her.
Es gibt massenhaft Untersuchungen, dass Homöopathie nicht wirt und nicht wirken kann.
Fühlen Sie sich denn nicht der Wissenschaft verpflichtet?
Ich kann - mit Bauchschmerzen - verstehen, dass Ihre ApothekerInnen Homöopatische Ware vorrätig haben möchten, weil es eine unbelehrbare Klientel gibt, die danach verlangt und diese Ware leider in Apotheken erhältlich ist und nicht im Süßwarenregal des Supermarktes, wo sie eigentlich hingehört.
Aber muss man noch extra dafür Werbung machen?
Verdient Ihre Klientel an dieser nutzlosen Ware soviel, dass sie dieses Geschäft wider besseres Wissen weiterbetreiben?

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AW: April, April...

von DAZ.online Redaktion am 01.04.2016 um 16:18 Uhr

Liebe Frau Köhler,
an allen anderen Tages des Jahres sind wir absolut bei Ihnen. Wenn Ihre Antwort auch als Aprilscherz gemeint ist - Glückwunsch, der ist gelungen. Falls nicht, sind sie unserem leider aufgesessen. Der Autor würde sich sehr darüber freuen.
Noch einen schönen 1. April

Das ist kein Aprilscherz, kann gar nicht sein...

von TeslaDriver am 01.04.2016 um 14:22 Uhr

...denn bei den Homöopathen herrscht das ganze Jahr Fasnacht und jeder Tag ist ein neuer 1. April!

Trallaho!

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Aprillum D30

von Natalie Grams am 01.04.2016 um 13:50 Uhr

Gerne nehme ich Ihre Anregung auf und möchte bitte zur Bewältigung meines Schocks Aprillum D30 bestellen. Ganz große Flaschen!

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