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Demenzerkrankungen
Opposition will fremdnützige Forschung weiterhin verbieten
Während die Große Koalition ihren internen Streit um die umstrittene Forschung an Demenzkranken schlichtet, legt die Opposition erneut Veto ein. Linke und Grüne verweisen darauf, dass ein Verbot vor drei Jahren noch Konsens war. Die AMG-Novelle soll trotz der umstrittenen Frage Anfang Juli verabschiedet werden.
Alter Konsens wird aufgehoben
Ethische Fragen haben in den letzten Wochen die laufende
AMG-Novelle auf der Zielgeraden nochmal gestoppt. Die Bundesregierung will in
Zukunft Forschung an Patienten erlauben, die aufgrund geistiger
Beeinträchtigungen selber nicht mehr zustimmungsfähig sind und die selbst von
der Forschung nicht profitieren können. Der Gesetzesentwurf sieht strengere
Regelungen vor, als die vergleichsweise liberale EU-Verordnung, die 2014
verabschiedet wurde. Konsens in der Regierung ist beispielsweise, dass die
Patienten vorab schriftlich zukünftiger Forschung für ihr Krankheitsbild zugestimmt
haben müssen.
Von Patientenschützern, Unions-Familienpolitikern oder Kirchen wurden die Pläne scharf kritisiert. „Die im ursprünglichen Gesetzentwurf vorgesehene Erlaubnis gruppennütziger Forschung bei Nicht-Einwilligungsfähigen unter bestimmten festgelegten Bedingungen würde zu einem Aufweichen des Patienten- und Probandenschutzes führen“, begründet die Linke-Fraktion im Bundestag einen Änderungsantrag, der die bisherige Regelung fortschreiben will. „Da selbst der Pharmaindustrieverband vfa diese Art von Forschung für überflüssig erachtet, gibt es keine Argumente für die Aufrechterhaltung der im Gesetzentwurf vorgesehenen Regelung.“
Die Grüne-Fraktion teilt die Forderung der Linken. Beide Parteien verweisen darauf, dass das Verbot fremdnütziger Forschung noch vor drei Jahren Konsens unter den damaligen Fraktionen im Bundestag war. „Von dieser Haltung darf sich auch die Große Koalition nicht, noch dazu ohne ausreichende Debatte, verabschieden“, erklärte die Grünen-Gesundheitspolitikerin Kordula Schulz-Asche.
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